Rückkehrer & Vorreiter: Die Stars im US-Team
Von Christina Pertl
Flanell-Hemd, Schirmkappe, Flip-Flops – das ist Ted Ligety. Locker und Lässig sind die ständigen Begleiter des 29-jährigen Stars im US-Team. Selbst wenn ihn eine Horde von Journalisten eingekreist hat, steht der dreifache Weltmeister von Schladming seelenruhig Rede und Antwort. Ja, er sei gut in Form und zuversichtlich wieder einige Riesentorläufe gewinnen zu können. Nein, er glaube nicht, dass er wieder so sehr dominieren werde, wie im Vorjahr, als er mit einem Vorsprung von 2,75 Sekunden der Konkurrenz in Sölden Rätsel aufgab.
„Die anderen haben sicher aufgeholt und gelernt, mit den Skiern umzugehen“, sagt Ligety, der sich in der Olympia-Saison vor allem ein Ziel gesetzt hat: „Ich hoffe, ich komme wieder an das heran, was ich im letzten Jahr erreicht habe“, sagt der Rennläufer, der 2012/’13 sechs der acht Riesentorläufe gewann.
Ted Ligety ist anders als seine berühmten Teamkollegen Lindsey Vonn und Bode Miller. Mit Schlagzeilen über sein Liebesleben oder Sorgerechtsstreitigkeiten wird der Sohn von Immobilien-Maklern aus Park City nicht für Aufsehen sorgen. Ligety ist Businessman statt Bad Boy. Und vor allem ein akribischer Arbeiter: „Ich habe lange daran getüftelt mit meinem Körper so extreme Winkel zu erzeugen“, sagt der Ski-Profi, der sich heuer vermehrt auf den Slalom konzentrieren will („Ich hoffe, da schaut ein Podestplatz heraus“). Mit dem Olympia-Hang von Sotschi hat sich der Amerikaner längst angefreundet: „Gleich nach der WM habe ich dort vier Tage trainiert. Das Gelände erinnert mich an Beaver Creek.“ In den vergangenen vier Jahren siegte Ligety in seiner Heimat drei Mal.
Bode is back
Die lange Auszeit seit dem letzten Rennen in Bansko im Februar 2012 bereut Miller nicht. Im Gegenteil: „Als ich die Entscheidung getroffen hatte, ist sehr viel Druck von mir abgefallen. Jetzt bin ich wieder bereit“, sagt der ehemalige Party-Boy, der sich in Sölden in Begleitung seiner Frau Morgan inklusive Baby Nathaniel zeigte. Vor seinem Comeback-Riesentorlauf am Sonntag (9.30 und 12.45 Uhr, live ORFeins) hat Miller durchaus Respekt: „Vor diesem Rennen habe ich mich immer ein bisschen gefürchtet.“