Sport/Wintersport

Fischbacher kämpft um Olympia

Was war das für eine Erleichterung. Damals, vor vier Jahren, als Andrea Fischbacher in Vancouver die rot-weiß-rote Ski-Welt erlöste. Im Super-G, dem letzten Speed-Bewerb bei den Olympischen Spielen in Kanada, bescherte die 24-jährige Salzburgerin Österreich die Goldmedaille – es sollte die einzige des Ski-Teams in Kanada bleiben.

Vier Jahre später hat die Überraschungssiegerin von Vancouver wenig Grund zu jubeln. 19 Tage vor der Eröffnung der Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar) muss die Super-G-Titelverteidigerin gar um ihre Teilnahme bangen. Nach der Absage der Abfahrt am Samstag in Cortina d’Ampezzo müsste Fischbacher am Sonntag schon mit einer Weltklasse-Leistung überraschen, um noch auf den Olympia-Zug aufzuspringen. Ob nach den starken Schneefällen auf der weichen Piste überhaupt die Abfahrt nachgeholt werden kann (11.30 Uhr, live ORFeins), bleibt jedoch fraglich.

Harte Zeiten

„Ich kann es nur immer wieder versuchen“, gibt Fischbacher zu Protokoll. Aufgeben ist eben nicht ihre Sache. Das hatte die zweifache Weltcupsiegerin in den vergangenen zwei Jahren bewiesen, als sie aufgrund ihrer Rückenprobleme so manch eine Abfahrt nur als Zuschauerin vor dem Fernseher verfolgen konnte.

„Die letzten Jahre waren einfach nur hart“, erinnerte sich eine deutlich positiver gestimmte Andrea Fischbacher zu Saisonbeginn. Endlich schmerzfrei sei sie, die Vorbereitung im Sommer endlich normal verlaufen und auch der Skischuh-Wechsel zeige die gewünschte Wirkung, ließ die 28-Jährige im Herbst wissen. „Ich habe wieder mehr Vertrauen, um das Risiko einzugehen und den direkten Weg zum Tor zu suchen. Es macht wieder Spaß“, sagte sie. Der achte Platz beim Speedauftakt in Beaver Creek (Abfahrt) untermauerte ihre Hoffnung auf den Weg zurück an die Weltspitze.

Doch die konstanten Ergebnisse blieben aus. Der achte Platz blieb das einzige Top-10-Ergebnis der Olympiasiegerin in dieser Saison. Rang 18 vor einer Woche in Zauchensee sollte danach das beste Ergebnis werden.

Letzte Hoffnung

Rund eine Woche vor der Bekanntgabe des Olympia-Teams am 27. Jänner gibt es nur noch drei Gelegenheiten, um positiv aufzufallen: Nach der Abfahrt am Sonntag stehen in Cortina die Ersatzrennen für Garmisch (Abfahrt, Super-G) auf dem Programm. Auch Stefanie Moser, Regina Sterz und Nicole Hosp kämpfen um einen Platz im Abfahrtsteam neben Fenninger, Görgl und Hütter.

Würde Fischbacher auf der Tofana gar ein Podestplatz gelingen, wäre es das erste Top-3-Ergebnis seit vier Jahren – seit Olympia 2010.