ÖSV-Star Kriechmayr gewinnt das Abfahrtsspektakel in Bormio
Von Christoph Geiler
Je schwieriger eine Abfahrt-Piste, desto besser kommt Vincent Kriechmayr in Fahrt. Das wurde am Mittwoch auf der berühmt berüchtigten Stelvio in Bormio wieder augenscheinlich. Der 31-jährige Oberösterreicher spielte auf der eisigen, steilen und unruhigen Abfahrt all seine Klasse und seine skitechnischen Qualitäten aus und sicherte sich den Sieg.
Kriechmayr fuhr vor allem im obersten Streckenteil in einer eigenen Liga und legte dort den Grundstein für den Premieren-Erfolg in Bormio. Erst im Schlussabschnitt büßte der Doppelweltmeister von 2021 Zeit ein, am Ende lag der Oberösterreicher vier Zehntelsekunden vor dem kanadischen Überraschungsmann James Crawford. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde wurde Dritter (+0,68 Sekunden).
Nur fünf Österreicher
Für Kriechmayr war es bereits der zweite Saisonsieg. Vor zwei Wochen hatte der 31-Jährige schon die Sprintabfahrt in Gröden gewonnen. Mit dem Erfolg rettete er auch die Ehre der österreichischen Abfahrer.
Nach dem gesundheitlichen Ausfall von Matthias Mayer (Magen-Darm-Virus) war der ÖSV in der Abfahrt gerade noch mit fünf Läufern vertreten. In der langen Weltcup-Historie waren noch nie so wenige österreichische Abfahrer im Weltcup am Start.