Sport/Wintersport

Kuttin: "Wir springen um die Bronzemedaille"

187 Meter." Egal zu welcher Tages-und Nachtzeit man einen Skispringer auch anrufen mag, die persönliche Höchstweite vergisst keiner von ihnen. "Ich war nur vier Meter unter dem Weltrekord", erinnert sich also Heinz Kuttin wenige Tage vor der Heim-Weltmeisterschaft am Wochenende am Kulm an seine Versuche im Skifliegen.

Mit den vergangenen beiden Wochen verbindet der österreichische Cheftrainer hingegen weniger gute Erinnerungen. Die Kritik an ihm und seiner Arbeit während der Tournee hat dem Kärntner zugesetzt. "Dabei hatten wir mit Hayböck und Kraft zwei Leute in den Top fünf. Welche andere Nation hat das zusammengebracht?"

KURIER: Waren Sie überrascht von dem Gegenwind?

Heinz Kuttin: Schon ein wenig. Platz drei und Platz fünf sind ja Fakten, die man nicht so einfach wegleugnen kann. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass man dermaßen unsachlich Kritik übt. Es hat mich gestört, wie die Geschichte abgelaufen ist. Leider habe ich einen Fehler gemacht.

Welchen Fehler denn?

Ich mag die sozialen Medien ja nicht und bin auch nirgends dabei, aber ich habe irgendwann zu recherchieren begonnen und viel nachgelesen. Das hat in Wahrheit viel Energie gekostet. Im Grunde sind wir die ganze Tournee damit konfrontiert gewesen.

Dann lassen Sie uns lieber über die Skiflug-WM sprechen. Welche Erwartungen haben Sie?

Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass die Tournee und die WM unsere Highlights sind, bei denen wir auf den Punkt da sein möchten. Sicher ist es so, dass laut Papierform andere die Topfavoriten sind, die Ausgangsposition ist insofern jetzt sicher anders, als wir es uns eigentlich erhofft hatten. Aber ich sage, dass für unsere Athleten einiges möglich ist.

Auch eine Medaille?

Wir springen im Teambewerb um die Bronzemedaille mit. Und im Einzel hängt viel von der Tagesverfassung ab, bei vier Wettkampf-Sprüngen darfst du dir nichts erlauben. Wir sind gut aufgestellt, vor allem Hayböck und Kraft springen extrem konstant seit ich Cheftrainer bin. Es ist auf alle Fälle jetzt nicht alles so schlecht, wie es manchmal dargestellt wird. Wir haben im Kontinentalcup wieder einen Sieg gefeiert. Das war die richtige Antwort.