Lichtblicke und Schatten von Falun
Von Christoph Geiler
Mit dem 50-Kilometer-Klassiker endet am Sonntag die Nordische WM in Falun. Österreichs Mannschaft blieb mit vier Medaillen ein wenig hinter den Erwartungen. Was bleibt von dieser WM in Erinnerung? Was und wer haben gefallen, was lief schief?
Einen Pluspunkt gibt es für:
Die Bernhards Sie teilen nicht nur den Vornamen und die Salzburger Herkunft, sie haben beide auch Schlagzeilen geschrieben. Die beiden Bernhards sorgten für Highlights aus österreichischer Sicht. Der oft unterschätzte Gruber sprang und lief mit seinem WM-Titel endgültig aus dem Schatten von Felix Gottwald und Mario Stecher und krönte sich zum ersten österreichischen Kombinierer-Weltmeister. Langläufer Tritscher skatete im Rennen über 15 Kilometer als Sechster mitten in die Weltklasse und ist genauso ein Versprechen für die Heim-WM 2019 in Seefeld wie Teresa Stadlober, die am Samstag über 30 Kilometer 13. wurde.
Deutsche Adler Gold bei den Damen, Gold für das Mixed-Team, Gold auf der Großschanze, dazu eine Silbermedaille – die Deutschen sind im Skispringen die neuen Österreicher. Die Lufthoheit ist beeindruckend, und die Titel kommen den DSV-Adlern keineswegs nur zugeflogen. Seit der Österreicher Werner Schuster den Deutschen auf die Sprünge hilft, geht es stetig nach oben.
Die Maus Schwedische Mäuse sind wahre Überlebenskünstler. Zwei Wochen lang hatten die Kombinierer Bernhard Gruber und Lukas Klapfer einen Mitbewohner in ihrer Holzhütte. Was sie auch unternahmen, die Maus tappte nie in ihre Falle. Österreichs Biathleten hätten wohl kurzen Prozess gemacht.
Die Norweger Heia Norge war auch bei dieser WM wieder in aller Munde. In der Loipe sind die Norweger einsame Klasse und ziehen seit Jahren ihre Erfolgsspuren. Bis zum Schlusstag haben Norwegens Langläufer gleich acht von elf möglichen Goldmedaillen gewonnen.
Einen Minuspunkt gibt es für:
Mixed-Teamspringen Auf dem Papier waren die Österreicher die Topfavoriten, auf der Schanze wurde das ÖSV-Team im Mixed-Bewerb aber ordentlich durchgeschüttelt. Die größte Enttäuschung bei dieser Weltmeisterschaft.
Die Finnen Das Gastgeberland der nächsten WM (Lahti 2017) ist in seinen einstigen Domänen nur mehr ein Niemandsland. Wer auf die Finnen stoßen wollte, der musste den Medaillenspiegel verkehrt herum lesen. Eine Bronzemedaille war schon das Höchste der Gefühle. Janne Ahonen steht sinnbildlich für die Krise der finnischen Springer. Der Mann, der schon 1993 bei der letzten WM in Falun dabei war, ist mit seinen fast 38 Jahren noch immer der Beste.
Katerina Smutna Die 31-jährige Langläuferin tauchte nur für den Sprint in Falun auf, um dann nach gescheiterter Qualifikation mit einem lachenden Gesicht sofort wieder die Heimreise anzutreten ("es gibt Wichtigeres"). Ihr persönlicher Trainer-Gatte zeichnete sich zudem durch Kritik am ÖSV-Langlaufteam aus.