Sport/Wintersport/Nordische Ski-WM 2015

Kein Edelmetall für ÖSV-Kombinierer

Bernhard Gruber brachte es auf den Punkt. „Wir sind halt keine Supermänner“, meinte der Nordische Kombinierer mit einem Achselzucken und die Enttäuschung stand ihm dabei sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Die anderen haben heute bewiesen, dass sie stärker sind.“

Auch im zweiten Bewerb bei dieser Nordischen WM in Falun gingen die österreichischen Kombinierer leer aus, und auch im zweiten Anlauf hatten sie im Kampf um die Medaillen im Grunde nichts zu melden. Auch wenn die Ausgangsposition zur Halbzeit des Teambewerbs für Optimisten noch Anlass zur Hoffnung gegeben hatte.

Eine knappe halbe Minute Rückstand hatte das ÖSV-Quartett Philipp Orter/Bernhard Gruber/ Lukas Klapfer/Sepp Schneider im Springen auf Leader Deutschland aufgerissen, und da Mitfavorit Norwegen gleichauf mit den Österreichern lag, wurde noch auf ein rot-weiß-rotes Langlauf-Wunder in der Loipe gehofft. „Es geht darum, dass wir, so lange es geht, mit den Norwegern mitlaufen“, hatte Cheftrainer Christoph Eugen für das 4-x-5-Kilometer-Rennen als Devise ausgegeben. Aber auch ihm war klar: „Jeder von uns braucht ein gutes Rennen, nur dann haben wir eine Chance.“

Ausgeträumt

Schlussendlich war der kleine Traum von der ersten WM-Medaille bereits nach dem österreichischen Startläufer geplatzt. WM-Neuling Philipp Orter konnte das hohe Tempo des norwegischen Konkurrenten nur knapp drei Kilometer mitgehen, am Ende gingen dem jungen Kärntner die Kräfte aus und er verlor den Anschluss an die vierköpfige Spitzengruppe.

Damit war das Schicksal der österreichischen Mannschaft praktisch schon besiegelt. Denn den Teamkollegen sollte es danach nicht mehr gelingen, diese Lücke in der Loipe zu schließen und noch einmal Kurs Richtung Medaille zu nehmen. „Es war von Anfang an schwierig“, sagte Lukas Klapfer, „es hat diesmal leider nicht gereicht.“ Und Routinier Gruber ergänzte: „Wir haben es auf der Schanze liegen lassen. Wenn jeder von uns zwei Meter weiter springt, dann sind wir von Anfang an in der Spitzengruppe dabei und das Rennen läuft anders.“

Sepp Schneider, wie Orter ein WM-Debütant, sicherte dem ÖSV-Team schließlich im Sprint noch den fünften Platz. Zu diesem Zeitpunkt bejubelten die Deutschen im Ziel bereits die erste Teamgoldmedaille seit 1987, die Mannschaften von Norwegen und Frankreich landeten auf den Plätzen.

Den Österreichern bleibt derweil die Hoffnung. Die Großschanze, auf der die nächsten beiden Bewerbe (Teamsprint, Einzel) ausgetragen werden, liegt den ÖSV-Kombinierern traditionell besser.

Endstand
1. Deutschland 44:20,7 Std.
2. Norwegen + 23,1
3. Frankreich 39,6
4. Italien 1:10,1
5. Österreich 1:10,5
6. Japan 1:11,5
7. USA 2:37,8
8. Tschechien 3:46,4
9. Finnland 4:08,0
10. Estland 5:25,8