Maze gewinnt Sölden-RTL
Tina Maze gibt den Ton an. Am Donnerstag stellte die Slowenin ihr musikalisches Talent unter Beweis und präsentierte in Sölden ihre erste Rock-Single "My Way is my Decision". Am Samstag gab die Weltmeisterin auch auf dem Rettenbachferner den Takt vor.
Als hätte es keine Umstellung, kein neues Material und schon gar keine Sommerpause gegeben, carvte Maze den Steilhang am Rettenbachferner herunter und distanzierte den Rest der Damen-Welt schon im ersten Durchgang um fast acht Zehntelsekunden. Der dritte Sölden-Sieg der Neo-Sängerin nach 2002 und 2005 schien nur vom dichten Nebel, der sich im Zielraum festsetzte, gefährdet werden zu können.
Aber dann kamen zwei Österreicherinnen.
Comeback & Premiere
"Ich fühle mich deutlich stärker als im Vorjahr", hatte Kathrin Zettel angekündigt. Nicht nur leere Worte, wie sich beim ersten Riesentorlauf der Saison herausstellte. Nur 42 Hundertstel trennten die Niederösterreicherin, die in den vergangenen zwei Jahren immer wieder mit ihrer Hüftverletzung gekämpft hatte, am Ende von Tina Maze. "Ich bin sehr, sehr stolz. Das war das Ende einer schwarzen Serie", sagte Zettel, die nach ihrer Laufbestzeit im Zielraum mit den Freudentränen kämpfte.
Die 26-Jährige, die bereits 2008 in Sölden siegte, blieb mit ihrer Freude nicht allein. Stefanie Köhle startete im zweiten Durchgang eine beeindruckende Aufholjagd von Rang 11 auf Platz drei. "Im zweiten Lauf wollte ich es richtig machen", sagte die zierliche Tirolerin, die im oberen Bereich schon im ersten Lauf die Schnellste gewesen war. "Mir taugt einfach das neue Reglement", sagte die 26-Jährige, die zum ersten Mal in ihrer Karriere aufs Podest fuhr.
Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als könnte das erste Rennen der Saison gar nicht zu Ende gefahren werden. Zu dicht war der Nebel geworden. Vom Zielraum aus konnten die fast 9000 Ski-Fans, die frühmorgens angereist waren, nicht einmal mehr den roten Zielbogen erspähen. Geschweige denn einen Blick auf die Video-Leinwand werfen, die angeblich zeigte, dass die Sicht auch am Start nicht besser war. Der Stimmung tat der Nebel freilich keinen Abbruch. Genauso wenig dem zweiten Durchgang, der nach mehrmaligen Verschiebungen doch gestartet werden konnte. Wenn auch unter widrigen Bedingungen.
"Es war ein Blindflug", sagte Stefanie Köhle: "Da brauchst du noch mehr Mut als sonst schon hier. Aber wenn der Untergrund passt, dann geht das trotzdem." Auch Kathrin Zettel kämpfte nicht nur mit dem schweren Hang: "Am Start habe ich gedacht: Das schaut aber nicht gut aus."
Weniger glücklich wirkte Elisabeth Görgl (Rang 14): "Das war alles nicht so optimal." Anna Fenninger, die vor dem Rennen als Favoritin gehandelt worden war, landete auf Platz fünf.
Endstand
1. | Tina Maze | SLO | 2:31,41 |
2. | Kathrin Zettel | AUT | 2:31,83 |
3. | Stefanie Köhle | AUT | 2:33,12 |
4. | Dominique Gisin | SUI | 2:33,32 |
5. | Anna Fenninger | AUT | 2:33,82 |
6. | Marie-Michele Gagnon | CAN | 2:34,09 |
7. | Denise Karbon | ITA | 2:34,12 |
8. | Irene Curtoni | ITA | 2:34,23 |
9. | Jessica Lindell-Vikarby | SWE | 2:34,51 |
10. | Taina Barioz | FRA | 2:35,02 |
11. | Maria Höfl-Riesch | GER | 2:35,04 |
12. | Susanne Weinbuchner | GER | 2:35,66 |
13. | Ana Drev | SLO | 2:35,80 |
14. | Elisabeth Görgl | AUT | 2:36,59 |
15. | Lotte Smiseth Sejersted | NOR | 2:36,64 |
16. | Carolina Ruiz-Castillo | ESP | 2:36,76 |
17. | Wendy Holdener | SUI | 2:36,80 |
18. | Frida Hansdotter | SWE | 2:36,96 |
19. | Marie-Pier Prefontaine | CAN | 2:37,12 |
20. | Tanja Poutiainen | FIN | 2:37,21 |
21. | Lisa Magdalena Agerer | ITA | 2:37,62 |
22. | Eva-Maria Brem | AUT | 2:37,88 |
. | Marion Bertrand | FRA | 2:37,88 |
1. Durchgang
1. | Tina Maze | SLO | 1:11,95 |
2. | Tessa Worley | FRA | 1:12,69 |
3. | Viktoria Rebensburg | GER | 1:12,97 |
4. | Kathrin Zettel | AUT | 1:13,54 |
5. | Denise Karbon | ITA | 1:13,57 |
6. | Anna Fenninger | AUT | 1:13,61 |
7. | Maria Höfl-Riesch | GER | 1:13,79 |
8. | Federica Brignone | ITA | 1:14,03 |
9. | Marie-Michele Gagnon | CAN | 1:14,12 |
10. | Dominique Gisin | SUI | 1:14,16 |
11. | Stefanie Köhle | AUT | 1:14,26 |
12. | Lindsey Vonn | USA | 1:14,32 |
13. | Simona Hösl | GER | 1:14,52 |
14. | Taina Barioz | FRA | 1:14,53 |
15. | Irene Curtoni | ITA | 1:14,57 |
16. | Tina Weirather | LIE | 1:14,77 |
17. | Jessica Lindell-Vikarby | SWE | 1:14,82 |
18. | Elisabeth Görgl | AUT | 1:14,84 |
19. | Nadia Fanchini | ITA | 1:15,08 |
20. | Marie-Pier Prefontaine | CAN | 1:15,30 |
21. | Eva-Maria Brem | AUT | 1:15,34 |
22. | Ana Drev | SLO | 1:15,47 |
23. | Marion Bertrand | FRA | 1:15,85 |
24. | Tanja Poutiainen | FIN | 1:16,09 |
25. | Wendy Holdener | SUI | 1:16,23 |
26. | Lisa Magdalena Agerer | ITA | 1:16,31 |
27. | Carolina Ruiz-Castillo | ESP | 1:16,41 |
28. | Lotte Smiseth Sejersted | NOR | 1:16,42 |
29. | Susanne Weinbuchner | GER | 1:16,53 |
30. | Frida Hansdotter | SWE | 1:16,72 |
Fahrplan durch den Winter
Die Alpinen machten in Sölden den Anfang. Ein Blick auf den Terminkalender der anderen Protagonisten des Winters.
Skispringen
Die Adler heben heuer in Norwegen in die neue Saison ab. Dabei kommt es am 23.November in Lillehammer zu einer Premiere. Der Weltcup beginnt mit dem neuen Mixedteambewerb.
Kombination
Die Nordische Familie ist beim Saisonstart vereint. Auch die Kombinierer absolvieren die ersten Rennen in Lillehammer.
Biathlon
Die Loipenjäger nehmen eine Woche später die Weltcup-Punkte ins Visier. Traditionell erfolgt der Startschuss der Biathlon-Saison im schwedischen Östersund (29. November).
Skicross
Die Skicrosser bestreiten ihre ersten Weltcup-Rennen in Übersee. In Nakiska (Kan) heißt es am 8. Dezember Piste frei.
Kunstbahnrodeln
In Igls begeben sich die Rodler das erste Mal in diesem Weltcupwinter aufs Glatteis. Bei der Saisoneröffnung (23. bis 25. November) genießen die Österreicher Heimvorteil.
Bob/Skeleton
Auf die Piloten wartet zum Saisonstart eine Nordamerika-Tournee. Die Eiszeit beginnt schon am 5. November in Lake Placid.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
-
-
-
Kommentar
-
Bilder
-
Hintergrund
-
-
Reaktion