Sport/Wintersport

Lingers jagen olympischen Hattrick

Zwölfter Feber, um halb sieben am Abend.“ Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. Andreas und Wolfgang Linger kennen den Tag, an dem sie Geschichte schreiben wollen. Der Abend des 12. Februar 2014 ist der Motor, der die beiden Brüder antreibt, er allein ist der Grund, warum sie sich das überhaupt alles antun.

Die zermürbenden Sommertage in der stickigen Kraftkammer, die nächtelangen Sitzungen in der Rodel-Werkstatt, die wochenlangen Reisen im Winter – all diese Entbehrungen nehmen die Rodel-Doppelsitzer Andreas und Wolfgang Linger nur aus einem einzigen Grund in Kauf: Die dritte olympische Goldmedaille in Serie nach Turin 2006 und Vancouver 2010 – ein goldener Hattrick, der noch keinem österreichischen Sportler gelungen ist. "Für uns zählt in Sotschi nur Gold", sagt Andreas (31), "ein anderes Ziel wäre auch gar nicht glaubwürdig. Wir können nicht sagen, dass wir Bronze anstreben."

Goldene Mission

Der goldenen Mission Sotschi 2014 ordnen die Brüder alles unter. Selbst die neue Weltcup-Saison, die am Wochenende mit den Heimrennen in Innsbruck/Igls eröffnet wird (live auf ORF Sportplus) steht bereits ganz im Zeichen der Olympischen Ringe. Sie tüfteln am Schlitten für die selektiven Bahn in Russland, holen sich schon Informationen über Eis und Klima in Sotschi und überlassen auch sonst nichts dem Zufall.




Seit die Absamer Brüder im Vorjahr die letzte noch fehlende Trophäe errungen haben (Gesamtweltcup) dürfen sie sich dieses Privileg auch leisten. "Das heißt aber nicht, dass uns der Weltcup jetzt völlig wurscht ist", sagt Wolfgang Linger, "wir werden heuer nur befreiter an die Sache heran gehen, weil dieser Druck weggefallen ist."

Mit dieser Einstellung lässt sich’s dann auch leichter rodeln. Vor allem eröffnet es neue Perspektiven für Olympia 2014. So prestigeträchtig der dritte Olympiasieg für die beiden auch wäre, so mutig die goldene Kampfansage auch sein mag, Andreas und Wolfgang Linger haben zugleich auch eine angenehme Ausgangsposition für diesen 12. Feber 2014. "Wir haben so oder so schon eine gewaltige Karriere. Dieses Wissen gibt uns Sicherheit und eine große Gelassenheit", erklären die beiden Brüder.