Ligety gewinnt vor Hirscher
Acht Weltcup-Riesentorläufe hat es in dieser Saison gegeben, sechs Mal hieß der Sieger Ted Ligety, weitere zwei Mal stand er als Dritter auf dem Podest. Zudem holte der US-Amerikaner bei der WM in Schladming in seiner Lieblingsdisziplin Gold.
Keine andere Disziplin im alpinen Skisport wird derzeit derart von einer Person beherrscht, wie der Riesentorlauf von Ligety. Der 28-Jährige bewältigte die Umstellung auf das neue – von ihm zuvor stark kritisierte – Material bravourös. Ligety war oft so überlegen, dass er nicht einmal das volle Risiko nehmen musste, um zu siegen.
Im letzten Riesenslalom kam Hirscher dem US-Amerikaner wesentlich näher. Dem Salzburger gelang in Durchgang zwei die Bestzeit, weshalb Ligetys Vorsprung letztlich auf 37 Sekunden schmolz. Hirscher durfte sich als Zweiter über den 44.Podestplatz seiner Karriere freuen. Hinter dem Franzosen Alexis Pinturault belegte Philipp Schörghofer Rang vier. Für den Salzburger war es ein versöhnlicher Abschluss einer durchwachsenen Saison, in der er es (knapp) nie auf das Podest geschafft hat. Christoph Nösig, der im Sommer aus dem ÖSV-Kader geflogen war, holte als drittbester Österreicher Rang sechs und ebenfalls sein bestes Weltcup-Resultat. Benjamin Raich schied im Finale aus und blickte mit gemischten Gefühlen auf die Saison zurück: „Teilweise war ich nicht so weit weg, aber es waren auch schwere Fehler dabei.“
Heimweh
Restlos glücklich war hingegen Ligety, der sich zum vierten Mal in Folge die Riesentorlauf-Wertung sicherte: „Das ist wunderbar, ein ganz spezieller Tag für mich“, sagte der Dreifach-Weltmeister von Schladming. „Die Bedingungen waren schwierig. Jetzt bin ich leer und freue mich auf ein paar Nächte im eigenen Bett.“
Gänzlich vorbei ist die Saison allerdings noch nicht, Sonntag steht mit dem Slalom (9.00/12.30 Uhr, live ORFeins) das letzte Herren-Rennen auf dem Programm. Weltcup-Entscheidung gibt es hier aber keine mehr: Die Slalom-Kugel ist Hirscher ebenso wenig zu nehmen wie dem ÖSV-Team der Sieg in der Nationenwertung.