Sport/Wintersport

Krönung für Owetschkin: Capitals holen den Stanley Cup

Mit einem Jubelschrei nahm Alex Owetschkin den Stanley Cup entgegen. "Yes, Baby! Wir haben es endlich geschafft", rief der Superstar der Washington Capitals nach dem ersten Titelgewinn in der 43. NHL-Saison des Teams aus der US-Hauptstadt. Die begehrteste Trophäe der Eishockey-Welt holten die Capitals durch einen 4:3-Erfolg bei den Vegas Golden Knights am Donnerstag (Ortszeit).

Nach fünf Spielen der Final-Serie endete diese mit 4:1 für den neuen Champion. Washington trat die Nachfolge der Pittsburgh Penguins an, die in den vergangenen beiden Jahren triumphiert hatten. Der märchenhafte Aufstieg der Golden Knights endete indes mit einer Niederlage. Vegas verpasste im ersten Jahr in der nordamerikanischen Eishockey-Liga den ganz großen Coup.

Held des Abends war einmal mehr Owetschkin. Der russische Ausnahmekönner hat in seinem 13. NHL-Jahr endlich den lang ersehnten Stanley-Cup-Titel gewonnen. In seiner Karriere in der Eliteliga hat der Moskowiter nur für die Caps gespielt. Er ist das Gesicht der Mannschaft. "Wir haben so hart gearbeitet. Wir haben alles dafür getan. Heute wurden wir belohnt", sagte Owetschkin, der nach der Schlusssirene mit seinen Teamkollegen wild auf dem Eis feierte.

"Holt ein paar Bier"

"Es ist einfach unglaublich. Ich bin so glücklich. Danke an alle", sagte der Capitals-Kapitän, der vor 14 Jahren als Nummer eins des NHL-Drafts von den Capitals ausgewählt worden war. 15 Tore schoss Owetschkin im diesjährigen Play-off. Nicht ohne Grund wurde der 32-Jährige mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet, die an den besten Spieler des Play-offs geht. Beim entscheidenden 4:3 traf er im Powerplay zum zwischenzeitlichen 2:1 (31.).

Die Golden Knights drehten danach durch David Perron (33.) und Reilly Smith (40.) das Spiel und gingen mit einem 3:2-Vorsprung ins Schlussdrittel. Devante Smith-Pelly (50.) und der Däne Lars Eller (53.) sorgten mit ihren Treffern aber für Jubelszenen im fernen Washington. Mehrere zehntausend Fans feierten dort ihre Capitals, die in den kommenden Tagen auf der Siegesparade den Stanley Cup präsentieren werden. Owetschkin hatte in der Glücksspielmetropole eine Botschaft an die Fans: "Holt ein paar Bier oder was auch immer und feiert."

Alle Inhalte anzeigen

Der Sohn einer zweifachen Basketball-Olympiasiegerin und eines ehemaligen Profifußballers beseitigte damit den Makel der Erfolglosigkeit. Seit seiner Ankunft kamen die Capitals in der entscheidenden Meisterschaftsphase nie über das Viertelfinale hinaus, obwohl sie 2010, 2016 und 2017 das beste Team des Grunddurchgangs waren. Als Superstar im Team wurden diese Misserfolge an Owetschkin festgemacht. "Es waren schwierige Zeiten. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet", meinte der 32-Jährige nun neben dem Stanley-Cup-Pokal sitzend.

Traurig schlichen die Golden Knights vom Eis. Das Expansion-Team aus der Wüste Nevadas hat zwar eine sensationelle Debüt-Saison gespielt, doch der Titel blieb ihm verwehrt. In der Final-Serie ging die vor der Saison mitunter als nicht konkurrenzfähig bezeichnete Mannschaft sogar 1:0 in Führung. Danach kam den Golden Knights um ihren Star-Goalie Marc-Andre Fleury aber die Leichtigkeit abhanden. "Wir hatten nie richtig Druck, spielten die gesamte Saison Vollgas, und auf einmal waren wir im Finale. Wir haben zu viel überlegt", suchte der Schweizer Verteidiger Luca Sbisa den Grund.