Kofler stürzt auch in Polen ab
Von Christoph Geiler
Es ist immer wieder erstaunlich, wie knapp im Skispringen Höhenflüge und Abstürze zusammen liegen. Zur Halbzeit der Vierschanzentournee hatte sich Andreas Kofler noch im Hoch gewähnt (6.Platz in der Gesamtwertung), doch nun wirkt es, als hätte der Tiroler Routinier über Nacht das Skispringen verlernt. Beim Weltcup in Wisla (Polen) war für Kofler (als 42.) nun bereits in der Qualifikation Endstation.
Damit setzte sich der Abwärtstrend des 30-Jährigen weiter fort. Nach dem gelungenen Start in die Tournee (Fünfter in Oberstdorf, Zwölfter in Garmisch) geriet Kofler ausgerechnet auf den Heimschanzen in arge Turbulenzen. Sowohl in Innsbruck (43.) als auch in Bischofshofen (46.) hatte der ehemalige Tourneesieger (2010/11) deutlich den Sprung in die Punkteränge verpasst.
Als Konsequenz hatte der Tiroler am vergangenen Wochenende sogar auf das Skifliegen am Kulm verzichtet, aber offenbar hat Kofler auch die Wettkampfpause samt Sondertraining nicht auf die Sprünge geholfen. In dieser Verfassung empfiehlt sich der 30-Jährige nicht für das Teamspringen am Samstag in Zakopane (Polen) - geschweige für einen Einsatz bei der Nordischen WM im Februar in Falun.
Das WM-Ticket sollte Kofler freilich sicher haben. Immerhin ist er in diesem Winter schon zwei Mal in den Top fünf gelandet, das ist außer ihm nur den drei Saisonsiegern Stefan Kraft, Michael Hayböck und Gregor Schlierenzauer gelungen. "Stand jetzt sind diese vier bei der WM dabei", sagt ÖSV-Direktor Ernst Vettori. Denn Thomas Diethart und Manuel Fettner haben sich bislang nicht für die Titelkämpfe in Schweden aufgedrängt.