Sport/Wintersport

Kitz-Favorit Jansrud: "Hier gehen alle ans Limit"

Kjetil Jansrud ist ein gefragter Mann in Kitzbühel. Durch das vorzeitige Saison-Aus von Aksel Lund Svindal (siehe unten) noch mehr. Vor zwei Jahren gewann der Norweger in Kitzbühel die verkürzte Abfahrt, in diesem Winter ist der 31-Jährige in den Speedbewerben (vier Saisonsiege) in einer eigenen Liga unterwegs. Im Kitzbühel-Spezial von Servus TV lieferte sich Jansrud bereits ein verbales Wettrennen mit Max Franz, Matthias Mayer und Vorjahrssieger Peter Fill (ITA). Zuvor stand er auch dem KURIER Rede und Antwort. Jansrud über ...

... die aktuelle Speedsaison "Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass wir zu diesem Zeitpunkt des Winters erst so wenige Rennen gefahren sind. Im Grunde wissen wir bis jetzt noch nicht, wer in dieser Saison in der Abfahrt am stärksten ist. Mein Vertrauen und meine Sicherheit für Kitzbühel wären bestimmt größer, wenn ich schon fünf Abfahrten gefahren wäre, und nicht nur zwei."

... die Abfahrt in Kitzbühel "Wengen und Kitzbühel sind für uns Abfahrer die wichtigsten Wochenenden. Überhaupt für den ganzen Sport, die Medien und Zuschauer. Wichtig ist in erster Linie, dass die Leute ein Rennen kriegen. Dann ist es eigentlich auch egal, ob von weiter unten gestartet wird. Wobei es schon langsam Zeit wird, dass wir hier in Kitzbühel wieder einmal von ganz oben fahren."

... die Herausforderung auf der Streif "Kitzbühel ist speziell, weil jeder Abfahrer hier einmal gewinnen will. Und dafür gehen alle auch brutal viel Risiko ein. Bei einem normalen Rennen gehen drei, vier Läufer richtig ans Limit, hier sind das deutlich mehr. Daher ist es auch so schwierig, auf der Streif zu gewinnen. Wenn du gewinnen willst, dann musst du eine spezielle Linie fahren. Vor allem über den Hausberg. Dort kannst du dann sehen, wer wirklich in Form ist. Jeder will diese Stelle aggressiv fahren, die Frage ist, wer traut es sich."

... die Stürze im Vorjahr "Ich persönlich habe dieses Rennen schon analysiert und aufgearbeitet. Wegzusehen und zu sagen, dass nichts passiert sei und alles nur Zufall gewesen wäre, ist keine gute Lösung. Ehrlich gesagt war ich letztes Jahr am Start nervös, weil ich gesehen habe, was passiert ist. Es war am Limit, aber das war in den vergangenen Jahren auch schon so. Und das ist auch Teil dieser Legende Streif."

... das Ziel Gesamtweltcup "Marcel Hirscher ist imponierend. Vor allem, weil er seit Jahren auf diesem Niveau fährt, daher hat er auch immer den Gesamtweltcup gewonnen. Erstaunlich ist, dass er in diesem Winter gar nicht einmal so oft gewinnt, aber er sammelt halt trotzdem so viele Punkte. Mein Abstand auf ihn wird größer und größer, daher denke ich im Moment auch nicht allzu viel an den Gesamtweltcup. Im Hinterkopf habe ich das Thema aber schon: uns fehlen im Speedbereich noch drei Rennen, es ist daher möglich, nach der Weltmeisterschaft in St. Moritz noch sehr viele Punkte zu sammeln."

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... seine aktuelle Form "Normalerweise sind wir Norweger am Anfang der Saison gut. Jetzt im Jänner und Februar werden die anderen traditionell immer stärker. Insofern ist es nicht so gut, dass erst jetzt die vielen Rennen kommen. Bis hierher war das Gefühl bei mir super, hoffentlich ist es immer noch da. Das werden wir aber erst heute im ersten Training (11.20 Uhr, live in ORFeins) sehen. Die anderen hatten jetzt Zeit aufzuholen. Wenn ich keinen Fehler mache, dann sollte ich eigentlich vorne dabei sein. Wobei ich hier in Kitzbühel im Super-G bisher noch nie auf dem Podest war."

... die Verletzung von Svindal "Es ist immer besser, wenn Aksel mit dabei ist. Sonst fehlt unserem norwegischen Speedteam gleich ein Drittel an Erfahrung. Er ist wichtig für den Gedankenaustausch, deshalb vermisse ich ihn.

... seine Fußballleidenschaft "Wenn es sich ausgeht, dann sehe ich mir jedes Match des FC Liverpool an. Gegen den FC Chelsea wird’s heuer zwar schwierig, aber ich glaube, dass Liverpool mit Jürgen Klopp auf einem guten Weg ist. Ich finde ihn sowieso cool, weil er so viele Emotionen in den Fußball reinbringt. Genauso wie zum Beispiel auch José Mourinho. Der Fußball braucht Emotionen, insofern wären mehr Jürgen Klopps gut."