Sport/Wintersport

KAC-Coach Weber: "Auch Viveiros hatte dieselbe Philosophie"

KURIER: Der KAC ist als Mitfavorit in die Saison gestartet. Hat sich im Grunddurchgang daran etwas geändert?
Christian Weber: Nein, die Ziele, die Viveiros mit dem Vorstand gesteckt hat, bleiben bestehen. Für mich gilt es jetzt, diese zu erreichen.

Wie sehen diese Ziele aus?
Alle Teams, die im Play-off stehen, wollen den Titel.

Muss sich die Mannschaft des KAC nach dem Trainerwechsel umstellen? Welche Philosophie verfolgen Sie?
Ich bin Offensivfanatiker. Ich will, dass wir laufen und die Scheibe laufen lassen. Trotzdem muss die Balance stimmen. Viveiros hatte dieselbe Philosophie und es ist auch jene des KAC an sich. Es sind nur Kleinigkeiten, die ich verändere.

Sie sind seit Saisonbeginn in Österreich. Was gefällt Ihnen, und was weniger?
Das Niveau in der Erste Bank Liga ist unglaublich gut. Im Nachwuchs gibt es jedoch große Rückstände gegenüber allen anderen Nationen.

Wo liegen die konkret?
Im physischen Bereich. Die Technik und das Läuferische sind nicht das Problem. Ich habe bei der Unter-20-WM gesehen, dass Österreich zwölf Spieler hat, die mithalten können, aber nicht 20. Und da rede ich jetzt von der B-WM.

"Da haben wir gesehen, dass es so nicht weitergeht"

Wie kann man diese Rückstände beheben?
Dazu braucht es ein langfristiges Denken. Man muss beginnen, Profitrainer im Nachwuchs anzustellen.

In den 1990er-Jahren war die Schweiz noch auf Österreichs Niveau, warum ist Ihre Heimat so davongezogen?

Österreich war sogar besser. Ich erinnere mich an die WM 1995 in Schweden. Da bin ich als Spieler gegen Österreich abgestiegen. Wir sind in Hin- und Rückspiel mit 4:4 und 0:4 untergegangen. Da haben wir gesehen, dass es so nicht weitergeht. Heute hat jeder Klub der Nationalliga A drei bis vier Profitrainer in der Jugend.

Sie haben das Niveau der Liga gelobt. Wie würde ein österreichisches Topteam in der Schweiz abschneiden?
Ein Team wie Salzburg könnte sicher mitspielen. Sie haben ja auch das hochkarätige Turnier Red Bull Salute gewonnen. Der Unterschied ist: In der Schweiz sind 18 von 22 Spielern auf der Kaderliste Schweizer.


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