Sport/Wintersport

Gruber starker Dritter zum Auftakt

Irgendwann hat es bei Bernhard Gruber klick gemacht. Wann genau das war, weiß der Salzburger Kombinierer selbst nicht mehr so genau, aber wer für den Aha-Effekt verantwortlich war, das hat er nicht vergessen. „Der Bard hat mir sehr weitergeholfen“, erklärt Gruber.

Der Bard, das ist der ehemalige norwegische Trainer der österreichischen Kombinierer, Bard Jorgen Elden. Er hat in seiner Amtszeit von 2009 bis 2012 Bernhard Gruber in der Loipe dermaßen erfolgreich auf die Sprünge geholfen, dass der 30-Jährige schon vor dem ersten Saisonrennen als potenzieller Weltcup-Gesamtsieger gehandelt wurde. Nicht zu unrecht, wie der Auftaktbewerb in Lillehammer zeigen sollte. Mit seinem dritten Platz, nur drei Sekunden hinter dem norwegischen Sieger Magnus Moan, bestätigte Gruber seinen Aufstieg zur Nummer eins im österreichischen Kombinierer-Team. „Schön, wenn man sieht, dass das Training Früchte getragen hat.“

Bernhard Gruber hat vor allem im Langlaufen einen riesigen Schritt hin zur Weltklasse gemacht. Jahrelang hatte der Gasteiner den Ruf eines exzellenten Weitenjägers, der zwar auf der Schanze allen Konkurrenten um die Ohren springt, in der Loipe allerdings allzu oft seine guten Ausgangspositionen verspielt. Bard Elden hat aus Gruber einen perfekten Allrounder geformt. „Er hat bei mir die komplette Technik umgestellt“, erinnert sich der 30-Jährige, „man kann fast sagen, dass ich das Langlaufen neu erlernt habe.“

Ökonomie der Bewegung

Gruber bewegt sich dank der Technik-Reform heute in der Loipe ökonomischer als früher. Er kann sich die Kräfte besser einteilen und lässt sich mittlerweile auch von den Superstars nicht mehr so einfach abschütteln. „Früher war ich vielleicht ab und an zu brav“, erinnert sich Gruber, „aber jetzt fahre ich im Langlaufen schon öfter auch einmal die Ellbogen aus.“


Die neue Selbstsicherheit spiegelt sich auch in Grubers Kampfansage in Richtung der Konkurrenz wider. Der Salzburger traut sich mittlerweile auch selbst den großen Coup zu. „Im Hinterkopf habe ich den Gesamtweltcup schon“, gesteht Gruber.