Sport/Wintersport

Österreich fordert den Weltmeister

Bevor Titelverteidiger Russland am Montagabend Österreichs letzter Gegner bei dieser WM in Helsinki sein wird (19.15, Sport1), steht ein noch viel wichtigeres Spiel auf dem Spielplan. Denn am Montag werden Österreichs Eishockey-Fans ganz intensiv den Franzosen im Spiel gegen die Letten (15.15, Sport1) die Daumen drücken. Lettland darf in den Spielen gegen Frankreich und Finnland am Dienstag um maximal zwei Punkte mehr machen als Österreich gegen Russland. Da anzunehmen ist, dass die Russen nach den Niederlagen gegen die Franzosen und die Finnen dieses Spiel ernst nehmen, wird Österreich wohl bei fünf Punkten in der Gruppe H bleiben.

Russland zählt mit Kanada zum engsten Favoritenkreis dieser WM. Doch die Sbornaja spielt wie eine launische Diva. Oder sind die Leistungen in der Vorrunde vielleicht nur eine Folge der vorabendlichen Vorbereitung? Im Hotel Presidenti, in dem auch die Österreicher wohnen, finden immer wieder russische Partys statt. Vor dem Club-Eingang in der Hotel-Lobby werden Fanartikel verkauft. Der Veranstalter „Russia Unites“, ein Verein zur Förderung russischer Nationalteams in mehreren Sportarten, wirbt damit, dass zu den Clubbings auch Teamspieler kommen.

Wachstumsmarkt

Von den Österreichern hat nur André Lakos Erfahrungen mit Russland. Der Verteidiger spielte zwei Saisonen für Traktor Tscheljabinsk in der Kontinentalen Hockey Liga KHL. Die Liga wird heuer um Wladiwostok und Zagreb erweitert, zwei Städte, die 8000 Kilometer voneinander entfernt sind. Und mit acht Nationen ist die KHL auch die größte Liga der Welt.

Lakos hat noch Kontakte nach Russland: „Vor drei Tagen habe ich mit einem einem alten Kollegen geplaudert.“ Gab es Tipps für heute? „Nein, wir werden unser Bestes geben. Sie haben in den letzten beiden Partien relativ undiszipliniert und frustriert gewirkt. Vielleicht schaffen wir das auch.“ Der 2,03-Meter-Hüne verspricht: „Wir haben jedes Spiel mit Herz gespielt, wir werden das auch gegen die Russen machen.“

Körperlich geht es den Österreichern nicht gut. Mehrere spielen trotz Verletzungen. Sicher ausfallen werden Thomas Koch (Augenverletzung) sowie Gerhard Unterluggauer (Adduktoren).