Sport/Wintersport

Wie Österreich dauerhaft zu A-Nation werden will

Eines war Österreich schon vor dem ersten Spiel bei der WM der Division 1A in Katowice klar: Auf das Glück darf sich das Nationalteam nicht verlassen. Das wird zwar keine Mannschaft machen, aber so viel Pech, wie Österreich hat auch noch noch kein Team gehabt. 2009, 2013 und 2015 stieg Österreich bei den A-Weltmeisterschaften immer ab, obwohl das Team zwei Siege schaffte. Keine andere Nationalmannschaft sonst ist bisher mit zwei Siegen abgestiegen.

2009

Österreich schlug Ungarn 6:0 und Deutschland erstmals nach Jahrzehnten 1:0. Österreich stieg ab, weil Deutschland zwar auf einem Abstiegsplatz war, aber als WM-Veranstalter 2010 nicht in die B-WM musste.

2013

Österreich spielte eine überraschend starke WM. Lettland wurde 6:3 besiegt, die Slowakei 2:1 nach dem Penaltyschießen. Weil sich jedoch Russland von Frankreich am Tag nach den Weltkriegsfeiern 1:2 besiegen ließ, stieg nicht Frankreich sondern Österreich ab – als erste Mannschaft im neuen Modus mit fünf Punkten.

2015

Österreich war eines der Überraschungsteams in Prag. Zum Auftakt gab es einen sensationelles 4:3 nach dem Penaltyschießen gegen die Schweiz. Einem 1:2 nach Verlängerung gegen Lettland folgte ein 3:2 n.V. gegen Deutschland. Die fünf Punkte reichten nicht, weil der sonst so starke Lettland-Goalie Masalskis gegen Frankreich im Penaltyschießen eine Schwächeanfall hatte und nach dem 2:3 sowohl Lettland als auch Frankreich gerettet waren.

2016

Es wird im österreichischen Eishockey ein prägendes Jahr werden. Erstens wird im Juni der Nachfolger von Verbandspräsident Dieter Kalt gewählt. Ein potenzieller Kandidat ist Gernot Mittendorfer, Vorstand bei der Erste Bank und als Vorsitzender des Austrian Hockey Boards schon jetzt eine treibende Kraft bei Reformen.

Die Zukunft

So bildete der Verband für die talentierten Spieler der Jahrgänge 1999/2000 ein Zukunft-Talente-Team, damit die Youngsters noch mehr Trainings und Spiele haben.

Nicht nächste, aber wohl übernächste Saison werden sich die Vereine der Erste Bank Liga darauf einstellen können, dass sie das TV-Geld (derzeit zirka 200.000 pro Klub) je nach Einsatzzeiten der Österreicher ausbezahlt bekommen.

Nicht nur deshalb wird es bei einigen Teams niedrigere Legionärszahlen geben. Wegen des Wartungserlasses des Finanzministeriums müssen Vereine mit einem Profibetrieb ab dem kommenden Geschäftsjahr höhere Steuern zahlen. Die meisten sparen bei der Mannschaft, womit mehrere Youngsters zum Einsatz kommen sollten.

Und schließlich kommt auch eine Generation an jungen Trainern nach, die über kurz oder lang die Jobs bei den Klubs in der EBEL übernehmen sollen. Um diesen Effekt zu unterstürzten wird die Trainerausbildung auf neues Niveau gehoben. Dank der Kontakte von Sportdirektor Alpo Suhonen wird es ab 1. Mai in Zusammenarbeit mit dem finnischen Sportinstitut in Vierumäki und der Haaga-Helia Universität ein eigenes Trainerdiplom geben.

Wenn all diese Maßnahmen greifen, dann sollten Pech oder Glück im Österreichischen Team keine Rolle mehr spielen.