Österreich verliert letzten Test vor Sotschi
Auf das Trainerteam wartet in Sotschi noch viel Arbeit. Österreich spielte beim 2:3 gegen Dänemark im gestrigen Testspiel vor 5750 Zuschauern in Wien-Kagran viele Chancen heraus, machte sich aber durch zum Teil haarsträubende Fehler die Arbeit selbst zunichte. Zur Verteidigung der Österreicher ist aber auch dazuzusagen, dass die Dänen seit 2003 immer bei den A-WMs vertreten sind und gestern auch mit zwölf Legionären nach Wien kamen. Österreich spielte ohne Stammkeeper Bernhard Starkbaum, der geschont wurde.
Wo eine Schwachstelle der Österreicher war, fanden die Dänen schnell heraus. Sowohl Rene Swette als auch Mathias Lange bekamen je ein Tor ins kurze Eck, wo der Puck normalerweise nicht durch darf. Dafür bewies Brian Lebler seine Qualität. Obwohl er die erste Partie nach seinem Handbruch absolvierte, erzielte er beide Tore für Österreich. Teamchef Viveiros bilanzierte trotz der Niederlage zufrieden: „Wir sind erst 24 Stunden zusammen. Da sind solche Abstimmungsfehler normal. Aber wir haben viele Chancen kreiert. Das ist positiv.“
Österreich - Dänemark 2:3 (0:2,1:1,1:0)
Wien, 5.750, SR Nikolic/Smetana
Tore: Lebler (39., 49./PP) bzw. Staal (5./PP), Jensen (18.), Frank (40.)
Strafminuten: 10 bzw. 12
Österreich: Swette (31. Lange) - A. Lakos, Trattnig; Unterluggauer, F. Iberer; S. Ulmer, Pöck; R. Lukas, Altmann - Setzinger, Koch, Lebler; Th. Raffl, Hundertpfund, Nödl; Herburger, Oberkofler, Latusa; M. Iberer, Welser, Rotter
Als sich vor einem Jahr das Eishockey-Team für die Spiele in Sotschi qualifizierte, erhöhte sich nicht nur das österreichische Teilnehmerfeld um 25 Sportler, sondern auch der Organisationsaufwand für das nationale Olympische Komitee beträchtlich.
Insgesamt reist Österreich am Mittwoch mit zirka 1,5 Tonnen im Gepäck nach Sotschi. Da der durchschnittliche österreichische Spieler in Sotschi 87,44 Kilo wiegt, ist das Eishockey-Team mit der kompletten Ausrüstung zirka 3700 Kilogramm schwer.
Schlägertypen
Ins Gewicht fallen eher die Schläger: 200 nehmen die 25 Spieler mit. Diese drei Taschen haben alleine einen Wert von mehr als 50.000 Euro. Weiters kommen zehn Transportkisten mit der Schuhschleifmaschine, Tapes und Werkzeug in den Flieger. Die drei großen Kisten mit medizinischen Produkten sind die einzigen, die bei der Einreise durch den Zoll müssen.
Weiters hat jeder Spieler eine seiner riesigen und zirka 30 Kilogramm schweren Eishockey-Taschen mit Schuhen, Panzer usw. mit. Dazu kommen noch bei jedem die zwei Reise-Koffer mit persönlichem Gepäck und der offiziellen Olympia-Kleidung.
Die Handschuhe kommen in Sotschi alle vom gleichen Ausrüster. NHL-Stürmer Thomas Vanek ließ sich daher ein Paar bereits nach New York schicken, damit er sich an sie gewöhnen kann. Denn die Nordamerika-Legionäre Vanek, Grabner und Raffl reisen erst am 9. Februar mit den von der NHL organisierten Flugzeugen an.
Kurze Nacht
Im Gegensatz zu Weltmeisterschaften, zu denen der Verband selber die Ausrüstung transportieren muss, trägt dieses Mal das Olympische Komitee die Hauptkosten. Mitverantwortlich für den Transport ist Verbandspressesprecher Florian Russmann, der vor dem Abflug eine kurze Nacht hatte. Denn nach dem Spielschluss gegen Dänemark am Dienstag gegen 22.45 Uhr musste das Einpacken schnell gehen. Am Mittwoch, 7.30 Uhr, geht es mit dem Bus und einem Transporter zum Flughafen, wo die 1,5 Tonnen am VIP-Schalter eingecheckt werden. Die 2186 Kilo schwere Mannschaft hebt um 11 Uhr ab. Die Spieler reisen wie alle 130 österreichischen Sportler und die 196 Betreuer in einer der 16 Charter-Maschinen nach Sotschi, die von den Austrian Airlines zur Verfügung gestellt werden. Dank des Direktfluges dauert die Anreise nur drei Stunden. Ob die Einreise in Russland auch schnell gehen wird, ist eine andere Frage: Am Mittwoch und Donnerstag kommt ein Großteil der Teilnehmer nach Russland.