Sport/Wintersport

Nationalteam ohne Trattnig zur B-WM

Der österreichische Eishockey-Teamchef Manny Viveiros muss bei der B-WM ab Ostersonntag in Südkorea auf zwei weitere Routiniers verzichten. Salzburg-Verteidiger Matthias Trattnig erklärte in der Kleinen Zeitung, dass er unter anderem wegen der Vorfälle bei Olympia in Sotschi nicht dabei sein wird, und auch Gerhard Unterluggauer vom VSV zog einen Schlussstrich unter seine Teamkarriere.

Damit fehlen gegenüber dem Olympia-Turnier bereits fünf routinierte Verteidiger. Thomas Pöck, Andre Lakos und Robert Lukas haben ihre Teamkarrieren nach den Spielen in Sotschi beendet, Letzterer wegen der Vorfälle beim Saisonhöhepunkt. In Sotschi hatten einige Spieler vor dem Achtelfinalmatch gegen Slowenien (0:4) bis spät in die Nacht gefeiert.

„Olympia-Vorfall zerstört Image“

Das und die Reaktion des Verbands darauf, der die Namen der betreffenden Spieler trotz Ankündigung nicht preisgegeben hat, hinterließen bei Trattnig tiefe Spuren. "Mir hat Olympia den Spaß am Nationalteam genommen. Das ist einer der Gründe, warum ich heuer nicht für die B-WM zur Verfügung stehe", erklärte Trattnig der Kleinen Zeitung.

"Die Aktion ist nicht zu entschuldigen. Das hätte sofort aus dem Weg geräumt gehört. Fakt ist: Das Image ist für zehn Jahre zerstört. Es ist einfach schrecklich für das österreichische Eishockey", sagte der Verteidiger-Routinier, und legte schonungslos offen: "Es kann nicht sein, dass Spieler in zehn Tagen drei Mal einen Vollrausch haben. Am Ende spielen drei Betrunkene im Powerplay". Die drei NHL-Spieler Thomas Vanek, Michael Grabner und Michael Raffl haben sich am Tag nach der Niederlage gegen Slowenien als Nachtvögel geoutet und für ihr Verhalten entschuldigt. Mittlerweile hat auch Florian Iberer zugegeben, dabei gewesen zu sein, und sich dafür ebenfalls entschuldigt.

Torhüter Bernd Brückler, Teamkollege von Trattnig bei Meister Salzburg, stimmte in die Kritik ein: "Dass die Sache nicht aufgeklärt worden ist, passt genau ins Bild, das der Verband seit Jahren abgibt. Die Außendarstellung ist schlichtweg katastrophal", erklärte der Steirer.