Sport/Wintersport

Die Ski-WM und das Wetter: Es kommt meist anders als gedacht

Programmänderungen sind so alt wie die alpinen Skiweltmeisterschaften selbst: Am 20. Februar 1931 hätte im schweizerischen Mürren die erste WM-Abfahrt der Geschichte gestartet werden sollen. Das war dann zwar auch der Fall, wegen eines Schneesturms wurde der Kurs aber deutlich verkürzt. Der oftmals zitierte Freiluftsport ist eben ein solcher, zumal oft genug im Hochgebirge gefahren wird, wo das Wetter noch einmal um einiges unberechenbarer ist als in mittleren Höhen, wie ja auch die Nebelbank am Dienstag in Cortina d’Ampezzo zeigte.

Die verschobene WM

Nur einmal bei bisher 46 Anläufen kam es richtig dick: 1995, als erstmals eine Ski-WM in Spanien hätte veranstaltet werden sollen. Weil die Sierra Nevada aber alles andere als winterlich war, musste auf 1996 verlegt werden. Das hatte vor allem für Stephan Eberharter kuriose Folgen. Der Tiroler hatte 1991 in Saalbach den Super-G gewonnen und hätte seinen Titel auch gern 1993 verteidigt, jedoch: Der japanische Winter machte die WM in Morioka zur Hängepartie. Sturm, Regen und Schneefall führten zu unzähligen Verschiebungen und tiefen Ringen unter den Augen der europäischen Skifans. Stephan „Eberherzer“, wie er im offiziellen WM-Programm hieß (Super-G-Titelverteidigerin Ulrike Maier wurde gar mit einem Porträt von Günther Mader präsentiert), wartete und wartete – und schließlich wurde das Rennen annulliert.

So ist Eberharter der Weltmeister mit der längsten Amtszeit – erst am 13. Februar 1996 verlor der Zillertaler durch seinen Ausfall in der Sierra Nevada seinen Titel an den Norweger Atle Skårdal. 2003 in St. Moritz holte er sich ihn dann nochmals zurück.

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Die bestreikte WM

2005 in Bormio sorgte dann ausnahmsweise nicht das Wetter für eine Verschiebung: Techniker des italienischen Fernsehens RAI streikten am Tag des Herren-Riesenslaloms. Das Rennen musste um einen Tag verschoben werden und brachte dann einen österreichischen Doppelsieg (Hermann Maier vor Benjamin Raich).

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Die Wetter-WM

Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier war traurig: Am Ende der ersten Woche der WM 2007 in Åre fuhr Meteorologin Pia Hultgren zurück nach Stockholm. „Das Beste an dieser WM ist weg.“ Mit der Wetterfee, deren Schicht beendet war, gingen auch Sturm und Schnee. Nach null Rennen an den ersten drei Tagen und drei Bewerben nach sechs Tagen wurde es dann endlich besser.

Die Lawinen-WM

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Zwei Jahre später in Val d’Isère folgte die bisher letzte Komplettabsage eines WM-Rennens: Wegen Lawinengefahr fiel der Teambewerb aus. Dazu gab es etliche Verschiebungen.

Stefan Sigwarth