Sport/Wintersport

Die ersten Höhepunkte bei den Paralympics

Vor der Eröffnungsfeier der Paralympics in Sotschi hat Kremlchef Wladimir Putin am Freitag ein Interview gegeben, in dem er trotz der Krim-Krise nur über den Sport sprach. Dabei hat er Versäumnisse seines Landes bei der Gleichstellung von Behindertensportlern eingeräumt. "Es gibt in Russland noch viel zu tun, damit alle Menschen die gleichen Chancen haben", sagte Putin in einem am Donnerstag vom Kreml veröffentlichten Interview.

"Wir stehen erst am Anfang des Weges, aber erste Ergebnisse sind zu sehen", betonte Putin. Sportminister Witali Mutko sagte in Sotschi, Russland stehe noch "riesige Arbeit" bevor. "Aber mir scheint, es geht mit den Paralympics in die richtige Richtung", gab Mutko der Agentur Itar-Tass zufolge zu Protokoll. Behinderte erhoffen sich von den Spielen (bis 16. März) einen gewaltigen Schub ihrer Rechte im Riesenreich.

Experten loben bereits Fortschritte in Russland. Bei den Sommerspielen in Moskau 1980 hatten es die Kommunisten noch abgelehnt, Paralympics zu organisieren - die Gastgeber behaupteten lange, es gebe im Sowjetimperium keine Behinderten.

Erste Goldhoffnung

Aus österreichischer Sicht findet am Samstag gleich einer der Höhepunkte der Spiele statt: die Abfahrten von Damen und Herren sitzend, sowie der Herren stehend (ab 6.55 Uhr, ORF Sport+). Der Favorit auf Gold ist Markus Salcher im Stehend-Bewerb. Der 22-jährige Kärntner markierte in beiden Trainingsläufen Bestzeit, Matthias Lanzinger meldete mit den Rängen drei und vier ebenso seine Medaillenanwartschaft an. Das Freitag-Training fiel wegen zu warmer Witterungsbedingungen aus. Für die Nacht auf Samstag war aber eine Abkühlung angekündigt.

Schnellster Österreicher sitzend war Roman Rabl als 14., Reinhold Sampl (16.) hatte beim Einfahren einen Zusammenstoß und erlitt Materialschaden.

Erster Doping-Fall

Wie kurios die Dopingregeln auch für die Paralympics-Teilnehmer sind, musste der italienische Sledgehockey-Spieler Igor Stella erfahren. Der 23-Jährige wurde laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA in der A-Probe positiv auf ein anaboles Steroid getestet. Es handelt sich um einen Wirkstoff einer Salbe, die Stella zur Behandlung von Wundliegegeschwüren benützt. Die Meldung der Salbe kam aber zu spät.

Die Prämien

Vorbildlich ist Russland, was die Belohnung der Medaillengewinner angeht: Russlands Athleten können bei den Paralympics in Sotschi ein kleines Vermögen machen. Ein Goldmedaillen-Gewinner bekommt vom Staat 110.000 US-Dollar (80.000 Euro) und damit ebenso viel wie ein Olympia-Sieger. Die österreichischen Paralympics-Sieger bekommen um 10.000 Euro weniger als Olympia-Sieger (16.000).

Die Eröffnungsfeier in Bildern