Sport/Wintersport

Ein Schützenfest bei der Verfolgungsjagd

Sollte irgendwer tatsächlich geglaubt haben, der österreichische Triumph im Staffelbewerb vom Donnerstag sei nur eine Eintagsfliege gewesen, der wurde am Sonntag im Verfolgungsrennen eines Besseren belehrt. Denn mit gleich drei Sportlern unter den ersten acht stellten die österreichischen Biathleten beim Weltcup in Ruhpolding erneut ihre mannschaftliche Geschlossenheit nachhaltig unter Beweis.

Dass es am Ende trotzdem kein Österreicher auf das Siegespodest zum norwegischen Dominator Emil Hegle Svendsen schaffte, lag nur an einem Missgeschick von Simon Eder. Der Saalfeldener kam wenige Meter vor dem Ziel zu Sturz und musste daher im Zielsprint um den dritten Rang dem Russen Garanichev den Vortritt lassen. Trotzdem hielt sich beim 30-Jährigen die Enttäuschung in Grenzen. „Mit dem Rennen kann ich mehr als zufrieden sein“, strahlte Eder, der sich in der Verfolgung vom 16. auf den vierten Platz verbesserte.

Vor allem die Trefferquote am Schießstand war beeindruckend. Der Salzburger blieb bei 20 Schüssen ohne Fehler und legte mit diesem perfekten Umgang mit dem Gewehr den Grundstein für seine erfolgreiche Aufholjagd. Dabei war erst vor einer Woche beim Weltcup in Oberhof nach einem Sturz Eders geliebtes Gewehr in die Brüche gegangen. „Zwanzig Volltreffer tun immer gut“, strahlte Eder.

Lockeres Händchen

Mit dieser hundertprozentigen Treffer-Ausbeute war der 30-Jährige aber nicht alleine im österreichischen Biathlon-Team. Auch Christoph Sumann (8.), der unmittelbar hinter Dominik Landertinger ins Ziel kam, hatte sein Visier perfekt eingestellt und machte in der Verfolgung noch zwanzig Plätze gut. „Es ist locker von der Hand gegangen“, erklärte der Routinier.

Dabei hatte Sumann nach seinem 28. Platz im Einzelbewerb vom Samstag noch mit sich und der Welt gehadert. Obwohl er sich nur einen Fehler geleistet hatte, lief der 37-Jährige der Konkurrenz hinterher. „Mit der Laufzeit hätte ich nicht einmal bei den Damen gewonnen“, hatte Sumann noch am Samstag gemeint. 24 Stunden später lief der Steirer nicht nur am Schießstand, sondern auch in der Loipe zur Hochform auf. „Das gibt extrem viel Selbstvertrauen für die nächsten Rennen.“