Anna Fenninger droht mit Rücktritt
Es ist nicht das erste Mal, dass über Unstimmigkeiten zwischen Österreichs Ski-Star Anna Fenninger und dem Österreichischen Skiverband ÖSV berichtet wird. In dieser Deutlichkeit sind diese aber neu. Die 25-jährige Gesamtweltcup-Siegerin machte sich am Montag laut Berichten der "Sportwoche" in einem Mail an die Verbandsspitze Luft. Die Olympiasiegerin drohet darin sogar mit dem Rücktritt. Das Email ging an ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Sportdirektor Hans Pum, Generalsekretär Klaus Leistner, Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum, Speedtrainer Roland Assinger, ihren Vertrauenscoach Meinhard Tatschl, Konditionstrainer Peter Meliessnig und Pressesprecher Christoph Malzer.
Grund für den Disput ist wieder einmal Fenningers Vertrauensmann Klaus Kärcher. Der ÖSV soll einmal mehr die Trennung vom Manager aus Deutschland gefordert haben. Keine Option für Fenninger, die deutliche Worte findet: „Ich empfinde das Verlangen nach einer Trennung als hochgradig unangemessen, um nicht von Nötigung zu sprechen. Bevor ich diesem Wunsch entspreche, werde ich meine aktive Karriere beim ÖSV mit sofortiger Wirkung beenden“, schreibt Fenninger, die dem Verband zudem eine Dreitagesfrist setzt, die Entscheidung über die Finanzierung ihres Konditionstrainer Peter Meliessnig betreffend. Eine so schnelle Antwort wird es wohl nicht geben, da ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel verreist ist.
Erboste Doppelweltmeisterin
Eine "(weitere) Beschneidung in sportlicher Hinsicht" wolle sich Fenninger nicht mehr gefallen lassen. Die Doppelweltmeisterin bemängelte auch für sie nicht nachvollziehbare Entscheidungsfindungen im ÖSV. „Seit Jahren lebe ich damit, dass beim ÖSV nach sachfremden Kriterien differenziert wird, die mit sportlichen Leistungen rein gar nichts zu tun haben. Aber es war immer eine gerade noch hinreichende, wenngleich keinesfalls optimale Unterstützung gewährleistet. Auch mit der Ausübung von Druck wegen Vorgängen, die sich im nicht sportlichen Bereichen abspielen und den Verband damit rein gar nichts angehen, habe ich mich abgefunden. Womit ich mich nicht abfinden werde, ist eine Einflussnahme auf meine sportliche Förderung, weil dies letztlich in absehbarer Zeit dazu führt, dass ich hinter meinen Möglichkeiten zurückbleibe. Da ich nicht dafür gemacht bin, halbherzige Dinge zu tun - schon gar nicht im Skisport - werde ich in diesem Fall zu drastischen Maßnahmen greifen.“