Sport

Wiener Derby auch im Handball

Das Derby hat seine eigenen Gesetze. Ablenkungen prägen die letzten Tage, kleine Sticheleien machen die Runde. Doch Konrad Wilczynski, der West Wiener, schwört, dass die Essensausladung für Martin Abadir, den Fiver, am Samstag nichts mit dem Stadt-Duell in der Hollgasse zu tun hat (Montag, 20.20 Uhr/live ORF Sport +).

"Vielleicht war das auch besser so, zwei Tage vor dem Spiel", scherzt Abadir. Die beiden kennen einander gut, sie sind seit Jugendtagen befreundet. Es sind Geschichten  wie diese, die dem Wiener Handball-Derby seit jeher besondere Brisanz verleihen. Auch abseits des Handball-Feldes, da Abadir und Wilczynski nicht die einzige Verflechtung der beiden Klubs bilden.

Christoph Edelmüller, der Kreisläufer und Kapitän der Fivers, begann seine Karriere als West Wiener. So nebenbei war der 31-Jährige Trauzeuge von Wilczynski. Organisiert werden beide Mannschaften von zwei Spielmachern, die beim selben Klub in Litauen ausgebildet wurden. West-Wien-Coach Magelinskas kommt nicht nur ebenfalls aus Litauen, sondern war auch lange Jahre bei den Fivers der Lehrmeister von Peter Eckl, dem aktuellen Coach der Margaretner.

"Wir brauchen einander"

"Wir brauchen einander", meint daher auch Konrad Wilczynski, der Flügelspieler und Manager in Personalunion, "in Wien können wir langfristig nur bestehen, wenn beide Klubs Erfolg haben." Als Beispiel darf die fördernde Rivalität zwischen Bregenz und Hard in Vorarlberg dienen. "Bregenz wäre ohne Hard nie so eine große Nummer geworden. Die Derbys waren Attraktionen", sagt Wilczynski, der ehemalige Bregenz-Profi.

Mächtig hat West Wien in den letzten Monaten aufgeholt. Beide Klubs stehen in den Top 3 der Liga. Und obwohl die West Wiener seit über neun Jahren auf einen Derby-Auswärtssieg warten, sprechen viele vom ausgeglichensten Duell seit Langem.

"Es ist schön zu sehen, wie viel weitergegangen ist bei  West Wien, seitdem Conny die Geschicke leitet", sagt Martin Adadir. Bei so viel Lob dürfte die nächste Essenseinladung nicht lange auf sich warten lassen.