Sensationelles Remis für Handball-Herren in Serbien

Die Zeit war abgelaufen, doch die EM-Qualifkationspartie der Österreicher in Serbien war noch nicht vorüber. Ein Wurf aus zwölf Metern war noch zu werfen. Freiwurf, daher galt: Springen verboten. Nur eines war bereits gewiss: Die Österreicher würden diese Partie in jedem Fall als Sieger verlassen. Egal, was kommt und obwohl es lediglich 30:30 stand.

Für Rot-Weiß-Rot trat Janko Bozovic an. Er ist groß, doch die Serben sind es auch. Sein Wurf blieb im Dickicht aus serbischen Armen hängen. Schluss. Aus. Vorbei. Und Stille.

3000 Besuchern waren nach Zrenjanin gekommen, doch gejubelt wurde lediglich von der kleinen österreichischen Delegation. „Wir hätten uns die zwei Punkte verdient, aber auch dieser eine Punkt öffnet uns die Tür nach Dänemark weit“, sagte Kreisläufer Edelmüller.

Coup Nummer zwei

Vier Tage nach dem 31:28-Heimsieg gelang der österreichischen Auswahl der zweite Coup gegen den Vizeeuropameister. Zwei Spieltage vor Schluss liegt die Mannschaft hinter Russland auf Platz zwei und damit weiterhin auf Qualifikationskurs. Das direkte Duell mit Serbien haben die Österreicher für sich entschieden.

Noch nie in der österreichischen Handball-Historie hat eine Herren-Auswahl aus eigener Kraft ein EM-Turnier erreicht. Wie schon in Graz stach das Kollektiv die Individualität aus. Die Serben nahmen der Partie jegliches Tempo und vertrauten auf ihre Wucht aus dem Rückraum. Österreichs Abwehr hielt der geballten Ladung an Durchschlagskraft stand, im Tor bewies Marinovic seine Weltklasse. „Was die Mannschaft geleistet hat, war überwältigend“, sagte der in Serbien geborene Goalie.

Tore Österreich: Santos, Szilagyi, Weber je 5, Bozovic 4, Mayer, Edelmüller je 3, Schlinger, Kolar, Ziura, Hermann, Wilczynski je 1. Bester Werfer Serbien: Nikcevic 8

Sonntag-Ergebnisse aus der Qualifikation für die Handball-EM der Männer 2014 in Dänemark:

Gruppe 7

Serbien - Österreich 30:30 (14:16)

Russland - Bosnien 26:24 (10:11)

Bisher gespielt: Österreich - Bosnien 35:24, Serbien - Russland 30:29, Bosnien - Serbien 21:24, Russland - Österreich 38:31, Österreich - Serbien 31:28, Bosnien - Russland 23:32.

Noch zu spielen: 12. Juni: Russland - Serbien, 13. Juni: Bosnien - Österreich, 15./16. Juni: Serbien - Bosnien, 16. Juni: Österreich - Russland.

Modus: Die Top-Zwei sowie der beste Dritte der sieben Gruppen qualifizieren sich für die EM 2014 in Dänemark (12. bis 26. Jänner).