Sport

Ende von Westwien: "Tut weh, wenn man den Kindheitsverein verlassen muss"

Das Kapitel ist geschlossen, das Märchen fertig erzählt. Westwien verabschiedete sich aus dem Profi-Handball kitschig-schön mit dem Meistertitel, wird aus finanziellen Gründen künftig mit einer Mannschaft in der Regionalliga in der Wiener Stadthalle antreten.

Ob die Rückkehr des Traditionsklubs in die Bundesliga gelingt, ist mehr als ungewiss. Die Spieler verstreuen sich in alle Himmelsrichtungen, Kapitän Willi Jelinek geht nach Krems, Goalie Constantin Möstl nach Hard und Elias Kofler, Handballer der Saison, wechselt nach Potsdam in die zweite deutsche Liga.

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Manager Conny Wilczynski betrachtet dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es ist extrem schade. Ich hätte schon gerne gesehen, was diese Mannschaft noch im Europacup schaffen hätte können. Aber ich bin stolz auf die Burschen, sie bleiben anderswo Westwien-Botschafter.“

Zunächst einmal genoss man den Titel, wie Möstl mit einem Lächeln erzählt: „Es war eine unglaublich coole Meisterfeier auf der Donauinsel, danach sind wir nach Prag gefahren. Wir haben 48 Stunden lang gefeiert.“

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Elias Kofler durfte sich auch über die persönliche Auszeichnung als Spieler der Saison freuen. „Ich kann schon von einer perfekten Saison sprechen. Was wir alle erreicht haben, das ist was ganz besonders. Das macht mich schon sehr stolz.“ Wilczynski spricht den Spielern großes Lob aus. „Das Vertrauen in die Mannschaft war extrem groß. In der entscheidenden Phase waren die Burschen da.“

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Derbysieger

Das Märchen ist nun vorbei, Westwien geht als letzter Sieger eines Wiener Derbys in die Geschichte ein, weil man im Halbfinale die Fivers bezwang. Möstl: „Für mich war der Aufstieg über die Fivers im Derby emotional noch größer, das hat man nach dem dritten Spiel an meinem Jubel gemerkt.“

Mit Wehmut verlassen die Spieler nun Wien. „Diese Emotion gehört dazu, es tut weh, wenn man vom Kindheitsverein weg muss. Zum Glück haben wir den Titel noch dagelassen“, so Möstl. Kofler nachdenklich: „So eine Mannschaft wird es nicht mehr geben mit der Freundschaft und dem Zusammenhalt.“

Er versucht in Potsdam sein Glück: „Mich hat das Projekt überzeugt.“ Möstl geht nach Hard: „Sie haben großes Interesse gezeigt.“ Doch früher oder später möchte er auch den Sprung ins Ausland schaffen.