Tischtennis: Österreich trifft auf Deutschland
Von Florian Plavec
Die zwölf Match-Tische sind aufgestellt, die 67 Schiedsrichter angereist – das Multiversum Schwechat ist bereit für die 1128 Spiele der Tischtennis-EM von heute, Freitag, bis 13. Oktober.
Zu Beginn der größten Tischtennis-Veranstaltung, die es bisher in Österreich gab, trifft der Gastgeber im Teambewerb heute (18 Uhr) im Achtelfinale auf Deutschland. Titelverteidiger Deutschland zählt neben Portugal zu den Favoriten auf Gold, obwohl der 16-fache Europameister Timo Boll verletzungsbedingt absagen musste. Mit Dimitrij Ovtcharov stellen die Gegner noch immer die Nummer eins des Turniers (und die Nummer sechs der Weltrangliste). Sollte der gebürtige Ukrainer seine Normalform erreichen, dürfte der 25-Jährige in seinen zwei Partien kaum zu schlagen sein.
Außenseiter
„Ich schätze unsere Chancen mit 30:70 ein“, sagt Stefan Fegerl. Der Niederösterreicher holte mit dem Team 2009 und 2011 jeweils EM-Bronze. „Die Deutschen haben mit Ovtcharov eine starke Nummer eins, die anderen Duelle können aber ausgeglichen verlaufen. Ich spiele derzeit das beste Tischtennis meines Lebens.“ Selbst das Thema Medaille ist kein Tabu: „Diese Träume gibt es. Bei einer EM ist das möglich.“
Tatsächlich würden den Österreichern zwei Siege reichen, da Platz drei nicht ausgespielt wird und bereits mit dem Erreichen des Semifinales Bronze fix wäre.
Gardos ist ebenso gesetzt wie Chen Weixing, der mit seinen 41 Jahren „noch immer sehr gut in Form“ ist. Der Heimvorteil sei nicht zu unterschätzen. „Wir haben keine Anreise, kennen die Halle und haben hoffentlich das Publikum im Rücken.“ 2600 Zuschauer fasst die Halle, 300 rot-weiß-rote Fahnen werden gratis verteilt.
Bereits um 10 Uhr eröffnen heute die Damen das EM-Geschehen: Österreich trifft auf die Türkei. Bei einem Sieg warten im Achtelfinale die Titelverteidigerinnen aus den Niederlanden.