Tischtennis: Die Europameisterschaft 2024 findet in Linz statt
Von Petra Stacher
Die Tischtennisstars schlagen 2024 in Linz auf. Denn wie am Mittwoch verkündet wurde, bekam Oberösterreich nun den Zuschlag für die Europameisterschaften (EM) in zwei Jahren. Sport- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) freute sich darüber, dass Oberösterreich das Projekt „an Land ziehen“ konnte.
Denn eigentlich wäre Tirol der Wunschkandidat gewesen. „Aber nach den Wahlen dort hat das Land anderen Sportarten den Vorzug gegeben. So waren wir gezwungen, einen neuen Ausrichter zu suchen“, erklärte EM-Botschafter und Vizepräsident des Österreichischen Tischtennisverbands (ÖTTV) Stefan Fegerl. Nach der Absage habe sich Oberösterreich sehr um die EM bemüht.
In der Linzer TipsArena
Gepunktet habe Linz vor allem mit der geografischen Lage: Einerseits sei Tschechien nicht weit entfernt und auch Bayern, wo heuer die EM stattfand, liege nicht weit weg. Insgesamt ist das Einzugsgebiet jedoch um einiges größer: Bis zu 50 Nationen mit insgesamt 600 Spielern, Trainern und Offiziellen werden bei der EM erwartet.
Spielen werden die Teilnehmer konkret in der Linzer TipsArena. Diese eigne sich perfekt, hieß es am Mittwoch und sei sogar „wesentlich moderner“ als jene 2022 in München.
Talente in der StadtDort siegte Sofia Polcanova, die – wie es der Zufall so will – ausgerechnet eine Linzerin ist. Oberösterreichs aktuelle Sportlerin des Jahres, die von den Europameisterschaften in Alicante 2018 und München 2022 mit jeweils drei Medaillen im Gepäck zurückkehrte, will alles daran setzen, ihre Edelmetall-Sammlung in Linz zu erweitern: „Wenn man so etwas dann beinahe vor der eigenen Haustüre erleben darf, ist das umso spezieller“, sagte Polcanova.
Auch die fünffache Olympia-Teilnehmerin Liu Jia ist in Linz angesiedelt. Dazu kommen laut Achleitner viele Talente, die nachdrängen würden.
Zwei Millionen Euro Budget
Bis die Spiele begonnen werden können, braucht es aber noch viel Vorbereitung. Gemeinsam mit dem Bund müsse ein Budget von etwas mehr als zwei Millionen Euro für die Tischtennis-EM gestemmt werden. Und natürlich gelte es nach der Budgetplanung auch in den anderen Bundesländern kräftig die Werbetrommel zu rühren, um 2024 viele rot-weiß-rote Fans nach Linz zu locken. „Die EM ist eine große Chance Wirtschaft, Sport und Tourismus optimal zu verbinden“, so Achleitner.
Aus Erfahrungsberichten könnte das auch gelingen: „Bei der heurigen EM in München durfte ich in der ausverkauften Rudi-Sedl-mayer-Halle vor etwa 8.000 hauptsächlich deutschen Fans als Österreicher für unseren ersten Rang im Medaillenspiegel den Team-Award entgegennehmen. Die Deutschen brennen natürlich auf eine Revanche“, erzählt ÖTTV-Präsident Wolfgang Gotschke.
Diese Möglichkeit werden die Deutschen in zwei Jahren bestimmt bekommen – aber auf österreichischem Boden.