Sport/Tennis

Topgesetzter Zverev erster Viertelfinalist bei den Erste Bank Open

Der deutsche Tennis-Star Alexander Zverev steht als erster Viertelfinalist bei den Erste Bank Open in der ausverkauften Wiener Stadthalle fest. Der 27-Jährige bezwang den US-Amerikaner Marcos Giron am Mittwochabend mit 6:2 und 7:5. Es war der 61. Saisonsieg des in Wien topgesetzten Deutschen in seinem 80 Spiel des Jahres. 

Zverev hatte etwas mehr Mühe als am Montag im Auftaktspiel gegen Österreichs Zukunftshoffnung Joel Schwärzler. Während der Vorarlberger beim 2:6,2:6 nur in den ersten drei Games richtig mitgehalten hatte, schaffte Giron das im ersten Satz bis zu Zverevs Break zum 4:2. Im zweiten Durchgang servierte der Ranglisten-48. konstant gut und schaffte beinahe den Sprung ins Tiebreak. Nach vergebenen Chancen von Giron auf das 6:6 nutzte die Nummer drei der Welt aber den ersten Matchball nach 1:13 Stunden zum 7:5. 

"Es war ein gutes Match von mir. Er hat es im zweiten Satz nicht leicht gemacht, viel besser aufgeschlagen", sagte Zverev im ORF, nachdem er etliche Autogramme geschrieben hat. Er sei froh, dass er nur zwei Sätze gebraucht hat, um für die weiteren Aufgaben fit zu sein. "Es macht unfassbar viel Spaß hier auf dem Platz zu sein. Ich hoffe sehr weit zu kommen."

Nächster Gegner am Freitag ist der Italiener Lorenzo Musetti, der aufgrund einer Erkrankung des Franzosen Gael Monfils kampflos aufstieg.

Berrettini setzt sich in packendem Achtelfinale durch

In der Abend-Achtelfinal-Partie zog Frances Tiafoe im bisher spannendsten Spiel der diesjährigen Auflage nach mehr als drei Stunden gegen den italienischen Kitzbühel-Champion Matteo Berrettini mit 3:6, 7:6(6), 3:6 den Kürzeren.

Berrettini hätte den Krimi gegen Tiafoe im zweiten Satz entscheiden müssen, vergab da aber bei 5:4 einen und im Tiebreak zwei weitere Matchbälle. Aus dem Konzept bringen ließ er sich nicht, in Durchgang drei nutzte er seine fünfte Möglichkeit. Damit ist mit Tiafoe der Wien-Finalist von 2021 ausgeschieden und der dritte Gesetzte. Zuvor hatte es neben Paul schon den Australier Alexei Popyrin erwischt.

Erler/Miedler im Doppel weiter

Im Doppel-Bewerb halten Alexander Erler und Lucas Miedler Österreichs Fahne hoch. Das ÖTV-Duo stieg mit einem harterkämpften 7:6(2),4:6,10:8-Sieg gegen Machac/Zhang ins Turnier ein. Im Match-Tiebreak konnte ein 2:7-Rückstand noch wettgemacht und dann der erste Matchball verwertet werden. 

Der Tiroler und der Niederösterreicher haben somit weiter die Möglichkeit auf ihren siebenten gemeinsamen Titel auf der Tour, Nummer sechs hatten sie am Sonntag in Antwerpen geholt. In Wien haben Erler/Miedler vor zwei Jahren triumphiert.

Erste Überraschung: Tommy Paul out

Brandon Nakashima hat am Mittwoch in der Stadthalle für eine Überraschung gesorgt. Der US-Amerikaner schaltete seinen als Nummer vier gesetzten Landsmann Tommy Paul mit 6:4,6:4 aus. Der Weltranglistenzwölfte hatte erst vergangene Woche in Stockholm seinen dritten ATP-Saisonturniersieg gefeiert und war mit viel Selbstvertrauen angereist. Das frühe Out war ein Rückschlag im Kampf um die Teilnahme an den ATP Finals der besten acht Spieler.

Der Favoritenrolle zum Auftakt gerecht wurde hingegen der auf Position drei eingestufte Bulgare Grigor Dimitrow. Der Ranglistenneunte bezwang den Chinesen Zhang Zhizhen mit 6:4, 7:5 und trifft im Achtelfinale am Donnerstag auf Tomas Machac. Der Tscheche behielt im ersten Einzel-Spiel des Tages am zweiten Turnier-Schauplatz, dem Heumarkt, gegen den Ungarn Fabian Marozsan mit 7:6(5),6:1 die Oberhand. 

Ebenfalls den Aufstieg schaffte der Russe Karen Chatschanow dank einem 6:2,6:4 gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild. Sein nächster Gegner ist Nakashima.

Dieser startete gleich mit einem Break in die Partie. Einen weiteren Aufschlagverlust konnte Paul beim Stand von 2:4 aus seiner Sicht gerade noch verhindern, zudem bei 3:5 einen Satzball abwehren. Beim Service des Gegners war der Favorit machtlos, Nakashima servierte zu Null zum 6:4 aus. Im zweiten Durchgang war wieder ein Break entscheidend, diesmal jenes zum 4:3. Im letzten Game lag Nakashima bei eigenem Aufschlag 15:40 hinten, konnte mit vier Punkten in Folge aber noch zurückschlagen und die Partie mit dem ersten Matchball für sich entscheiden.

Damit endete die Premiere der 23-jährigen Nummer 38 der Welt in der Stadthalle siegreich. Paul hatte zuletzt in Stockholm beim 250er-Event auf dem Weg zum Turniersieg keinen Satz abgeben müssen. Im Race der besten Spieler des Jahres liegt er aktuell auf Platz elf. Dimitrow ist unmittelbar vor ihm Zehnter. Der 33-Jährige kassierte gegen Zhang auch zu Beginn ein Break. Ein Rebreak zum 3:3 sowie ein weiterer Game-Gewinn beim Service des Chinesen zum 6:4 sorgte für die Wende.

Im zweiten Satz agierten beide Akteure beim Aufschlag stark, ehe Dimitrow zum 7:5 ein Break schaffte. Nach dem zweiten Matchball und 1:38 Stunden war der Achtelfinaleinzug in der Tasche. Im vergangenen Jahr war er in der Runde der letzten 16 gescheitert, sein bestes Abschneiden bei inklusive heuer sieben Teilnahmen in Wien war das Halbfinale 2022. Sollte er dort hinkommen würde eine starke Serie weitergehen, ist er doch 2024 in jedem von ihm bestrittenen Indoor-Event zumindest bis ins Semifinale gekommen.