Ein Wimbledon-Spezialist vollendet das Österreicher-Quartett
Von Harald Ottawa
Dennis Novak darf man beinahe schon als Rasenspezialisten bezeichnen. Zum vierten Mal meisterte er die Qualifikation für Wimbledon, einmal stand er fix im Hauptbewerb. Der 29-jährige besiegte in der letzten Quali-Runde den Japaner Yosuke Watanuki 6:7, 6:3, 6:3 und 6:4. 2018 marschierte der Davis-Cup-Spieler bis in die 3. Runde, im Vorjahr zumindest bis in die zweite. Zu Jahresbeginn fiel Novak aber wegen eines Bänderisses fast drei Monate aus, „umso wichtiger ist dieser Sieg für ihn“, sagt sein Trainer Günter Bresnik.
Sinja Kraus wäre fast Österreichs fünfter Beitrag im Hauptbewerb gewesen. Die erst 21-Jährige, die Stammspielerin in Österreichs zuletzt erfolgreicher Billie-Jean-King-Auswahl ist, gewann gegen die Slowenin Kaja Juvan den ersten Satz, verlor aber noch 6:3, 4:6, 4:6 und muss auf ihre Premiere in einem Major-Hauptbewerb warten.
Trio bereits fix
Bereits fix im Hauptbewerb: Dominic Thiem, der 2017 bis ins Achtelfinale gekommen war, feiert ein Comeback beim traditionsreichsten Turnier. Zuletzt war der Niederösterreicher 2019 in Runde eins gescheitert. 2020 fiel das Turnier aus, 2021 verletzte sich Thiem beim Vorbereitungsturnier auf Mallorca und 2022 verzichtete er auf einen Start. Heute trifft Thiem bei einem Showturnier in London auf den Weltranglisten-Ersten Carlos Alcaraz.
Julia Grabher feiert ihre Premiere im Hauptbewerb von Wimbledon, wo Sebastian Ofner 2017 als Qualifikant bis in die 3. Runde kam. Heuer bekam der Steirer, derzeit sogar rot-weiß-rote Nummer eins, vom Veranstalter verdientermaßen eine Wild Card.
Damit stehen erstmals seit den French Open 2020 vier Österreicher im Hauptbewerb eines Grand-Slam-Events.