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Showdown bei den US Open: Abschiedsparty mit Überraschungsgast

Alles war angerichtet gewesen. Das Festmenü, das Beste zum Dessert. Doch dem Russen Daniil Medwedew schmeckte das nicht, er wollte sich mit der neuen Hackordnung nicht zufrieden geben und schlug Titelverteidiger Carlos Alcaraz 7:6, 6:1, 3:6 , 6:3. „Ich habe vorher gesagt, dass ich auf dem Niveau 11 von 10 spielen muss – und ich habe 12 von 10 gespielt.“

Seine Hochform kommt ihm gelegen, um heute eine Chance gegen den Rekordmann bei den Grand-Slam-Turnieren zu besitzen (22 Uhr, MESZ, www.joyn.at). Novak Djokovic hatte zuvor den Erfolgslauf des US-Mannes Ben Shelton relativ unsanft 6:3, 6:2 und 7:6 beendet. Was Sie über den Showdown wissen müssen.

➤ Der souveräne Halbfinalsieg von Djokovic

➤ Der überraschende Erfolg von Medwedew

Alterserscheinung

Djokovic könnte sich mit dem Titel zum ältesten US-Open-Champ der Profi-Ära (seit 1968) küren. Der Serbe wurde am 22. Mai 36 Jahre alt und wäre damit noch älter als der Australier Ken Rosewall, der 1970 35 Jahre war.

Rekordmann

Djokovic ist mit 23 Grand-Slam-Triumphen die Nummer eins bei den Männern, mit Titel Nummer 24 würde er mit der Australierin Margaret Court gleichziehen.

Keine US-Bestmarke

Angesichts der Erfolge des Serben klingt es fast ein bisserl unrealistisch, aber er kann sich nicht zum König von New York krönen. Djokovic spielt zwar sein zehntes Endspiel im Big Apple, marschierte aber nur drei Mal als Champ aus dem Stadium Arthur Ashe. Die US-Stars Jimmy Connors, Pete Sampras sowie der Schweizer Roger Federer siegten fünf Mal.

Die Doppelchance

Gewinnt Daniil Medwedew, wäre er der erst zweite Spieler neben Alcaraz seit 2016 (Stan Wawrinka), der abseits der Big Three (Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer) sein zweites Grand-Slam-Turnier gewinnt. Abseits der genannten Stars siegte in diesem Zeitraum nur Österreichs Ass Dominic Thiem (2020).

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Kein Grand Slam

Gewinnt Djokovic, verpasst er den Grand Slam (alle vier Titel in einem Kalenderjahr) zum dritten Mal nur um ein einziges Match. 2015 verlor er das French-Open-Finale gegen Stan Wawrinka, 2021 war er bis zum Finale in New York unbesiegt – und unterlag dort Medwedew 4:6, 4:6 und 4:6. Heuer verlor der 36-Jährige nur im Finale von Wimbledon gegen Alcaraz.

Der Führungswechsel

Dass Djokovic am Montag Alcaraz ablösen wird, war schon nach seinem Erstrundensieg sieg klar, da dem Spanier die Punkte vom Vorjahressieg aus der Wertung fallen. Medwedew bleibt die Nummer drei Welt.

Die Preisgeldexplosion

Der Sieger der Finalspiele (Männer und Frauen) bekommen drei Millionen Dollar (und 2.73 Euro Millionen Euro) und damit rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr – ein so hohes Preisgeld gabs noch nie bei einem Grand Slam. Zum Vergleich: 1973 wurden noch 100.000 US-Dollar an Gesamtsalär ausgeschüttet. Die Sieger erhielten jeweils 25.000 US-Dollar.

Finale Angelegenheit

Djokovic steht in seinem 36. Grand-Slam-Endspiel, baut seine Bestmarke damit aus. Hinter ihm rangieren Federer (31), Nadal (30) und Ivan Lendl (19). Medwedew ist zum fünften Mal am letzten Turniertag dabei, von den Noch-Aktiven sind nur Djokovic, Nadal und Andy Murray (11) besser.