Ons Jabeur beendete den Wimbledon-Erfolgslauf der Deutschen Maria
Die als Nummer drei gesetzte Ons Jabeur hat den Sensationslauf von Tatjana Maria im Halbfinale des Tennis-Rasenklassikers von Wimbledon gestoppt. Die Tunesierin besiegte die 34-jährige Deutsche am Donnerstag 6:2, 3:6, 6:1. Die Weltranglisten-Zweite zog als erste Nordafrikanerin in ein Major-Finale ein.
„Es war schwierig, ihren Bällen hinterherzulaufen. Sie muss für mich grillen, um all mein Gerenne auf dem Platz wieder gutzumachen“, sagte Jabeur nach der Partie gegen ihre Freundin lachend. Nach dem Match holte sie Maria neben sich, um ihr den gebührenden Jubel des Publikums zu gönnen. „Ich wollte diesen Moment definitiv mit ihr teilen am Ende, sie ist so eine große Inspiration für alle Spielerinnen inklusive mir. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie mit zwei Kindern zurückgekommen ist und das geschafft hat.“
Der Blick geht nach vorn
„Ich versuche, das Positive rauszuziehen und weiter an mich zu glauben. Ich glaube, dass da noch einiges möglich ist“, sagte Tatjana Maria. Vor der Partie hatte sie erfahren, dass sie erneut Tante geworden war. „Ich bin natürlich überglücklich für meinen Bruder, dass das zweite Kind heute gesund auf die Welt gekommen ist“, sagte die Schwäbin. „Das macht mich natürlich auch stolz.“
Mit einem breiten Lächeln ging Maria vor dem ersten Punkt über den Platz, einträchtig winkten die beiden Freundinnen ein paar Schritte voneinander getrennt ins Publikum. Maria setzte vorab wieder auf ihre gewohnten Routinen. Mit ihrer Tochter Charlotte besichtigte sie zwar morgens den Centre Court, die Partie verfolgte die Achtjährige dann wie gewohnt aus der Kinderbetreuung der Anlage. „Wir wollen da nichts ändern“, sagte Maria vor der Partie. „Sie drückt mir da die Daumen und schaut es dort auf dem Fernseher an. Das ist für sie ein Match wie alle anderen auch, deswegen lassen wir das so.“
In 75 Minuten ins Finale
Die Finalgegnerin der 27-Jährigen ist am Samstag die Kasachin Jelena Rybakina (23), die die um sieben Jahre ältere Rumänin Simona Halep humorlos mit einem 6:3, 6:3 aus dem Bewerb entfernte. Für die an Nummer 17 gesetzte Rybakina ist es das erste Grand-Slam-Finale ihrer Karriere.