Sport/Tennis

Tennis-Star Dominic Thiem kehrt auf die Tour zurück

Während in den USA die Topstars dieser Tage beim „Sunshine Double“ in Indian Wells und Miami um fette ATP-Punkte und -Preisgeld kämpfen, bäckt Dominic Thiem kleinere Brötchen. Er kehrt erneut auf Challenger-Level zurück.

Nach einer rund dreiwöchigen Trainingsphase, diese Woche auch in der Rafael-Nadal-Academy auf Mallorca, spielt der ehemalige Weltranglisten-Dritte ab Montag der Reihe nach die Turniere in Szekesfehervar, Zadar und Napoli.

Seit seiner Fünfsatz-Niederlage in der ersten Runde der Australian Open am 15. Jänner gegen Felix Auger-Aliassime (CAN) hat Thiem kein Match auf der ATP Tour mehr gespielt. Und ein genauer Zeitplan für eine Rückkehr ist bisher nicht bekannt. Im April wird er aber wohl wieder auf großer Bühne antreten.

Unklar ist auch nach wie vor, wer denn nun der neue Touring-Coach Thiems sein wird. Nach der Trennung von Benjamin Ebrahimzadeh ist Vater Wolfgang wieder Hauptcoach und wird es auch bleiben. Der neue Mann wird Thiem zu den Turnieren begleiten. Auch sein Manager und Bruder Moritz Thiem hielt sich diesbezüglich auf Anfrage der APA am Freitag noch bedeckt, obwohl die Position vergeben ist. Spätestens in Ungarn wird man den neuen Mann an der Seite des Ex-Weltranglisten-Dritten wohl sehen.

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"Meine letzte Chance"

Unabhängig davon könnte es nun Thiems letzter Anlauf in Richtung Tennis-Weltspitze werden, das hatte er selbst unverblümt bei einem Medientermin Ende Jänner am Attersee verraten. „Ich sehe das als letzte Chance. Wenn ich es schaffe, kann es auch schnell gehen“, sagte Thiem damals. Eine Platzierung um Position 100 herum und damit verbundenes Zittern um die Teilnahme selbst an ATP250er-Turnieren will sich Thiem nicht mehr lange antun.

Sein dezidiertes Ziel ist für 2024 die Rückkehr in die Top 50. „Sollte ich das Jahr wieder auf 100 beenden, muss man schon überlegen, ob sich das Ganze noch lohnt“, war die überraschendeste Aussage am Attersee. Im April fallen ihm insgesamt 135 seiner 655 Zähler aus der Wertung. Bis Mitte April kann Thiem voll punkten.

Dass dies aber auch auf Challengerniveau keine „gmahde Wiesn“ ist, hatte Thiem schmerzlich auch im Vorjahr mehrmals erfahren müssen. Bei fünf Challenger-Auftritten kam er nur in Mauthausen ins Halbfinale, bei den vier weiteren war spätestens in Runde zwei Endstation.

Die ATP hat fünf Challenger-Kategorien, bei denen die Sieger 175, 125, 100, 75 oder 50 Zähler gewinnen können. Thiem spielt nun zwei 75er und in Neapel ein 125er, er könnte also im absoluten Optimalfall 275 Punkte holen, was ihn in die Top 60 hieven würde.

Im Gegensatz zur ATP Tour, wo seit diesem Jahr in allen Runden außer für den Titel mehr Punkte vergeben werden, werden übrigens auf Challenger-Ebene nun abgesehen vom Sieger weniger Punkte vergeben. Dies wurde wegen einer gerechteren Verteilung von der ATP beschlossen.