Sport/Tennis

Tennis-Star Djokovic darf ungeimpft bei Australian Open starten

Die Entscheidung ist gefallen, und sie wird wohl für Diskussionen sorgen. Tennis-Star Novak Djokovic wird bei den Australian Open mit am Start sein. Das teilte der Serbe am Dienstag auf den sozialen Medien mit. Er erhielt demnach für die Reise nach Australien eine Spezialbewilligung. Was auch darauf hindeutet, dass der 20-fache Grand-Slam-Sieger noch ungeimpft ist.

Denn eine Einreise ist nur geimpft oder mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung möglich. Die Ausnahmeerlaubnis sei nach strenger Überprüfung, an der zwei unabhängige Expertengremien beteiligt waren, erteilt worden, teilten die Veranstalter mit. Es seien faire und strenge Vorschriften für die Bewerbungen für medizinische Ausnahmen eingeführt worden, damit die Australian Open "sicher und angenehm für jeden seien", sagte Turnierdirektor Craig Tiley. Zentraler Punkt sei, dass die Entscheidungen von unabhängigen Experten getroffen worden seien. Eins der Gremien sei vom Gesundheitsministerium des australischen Bundesstaates Victoria ernannt.

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Der neunmalige Melbourne-Sieger Djokovic hatte seinen Impfstatus bislang stets offen gelassen. Auf seinen eigentlich angekündigten Start beim derzeit laufenden ATP Cup - dem Teamevent, das als Vorbereitung dient - hatte er kurzfristig verzichtet.

Warum eine Ausnahme?

Mit seiner Ankündigung wirft der Topstar nun neue Fragen auf: Warum stellt er eine Ausnahme dar? Warum ermöglichen die Veranstalter ihm - offenbar als Ungeimpftem - die Chance auf die Titelverteidigung? "Wir würden Novak liebend gern hier sehen, aber er weiß, dass er geimpft sein muss, um zu spielen", hatte Tiley noch im November gesagt. Djokovic ist jedenfalls eine absolute Minderheit im Tennis-Zirkus. Laut ATP sind demnach 95 von 100 Spielern geimpft. In Australien erhalten nun wohl eine Handvoll Sondergenehmigungen.

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Australien hatte sich während der Corona-Krise lange abgeschottet, mit harten Maßnahmen wurde die Pandemie bekämpft. In Melbourne herrschte lange Lockdown. Anfang Dezember hatte der stellvertretende Premierminister James Merlino gesagt, es gebe nur eine begrenzte Anzahl von Gründen für eine Ausnahmegenehmigung. „Medizinische Ausnahmen sind genau das - es ist kein Schlupfloch für privilegierte Tennisspieler“, so Merlino laut ABC. „Es ist eine medizinische Ausnahme unter außergewöhnlichen Umständen, wenn man eine akute Erkrankung hat.“

Auf Rekordjagd

Djokovic wird in Melbourne versuchen, zum zehnten Mal die Australian Open für sich zu entscheiden. Mit seinem 21. Grand-Slam-Titel würde er zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. Momentan teilt er sich die Bestmarke mit seinen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal.

Der Schweizer Federer pausiert noch immer aufgrund seiner Knieprobleme, der Spanier Nadal will nach einem positiven Corona-Test kurz vor Weihnachten bei den Australian Open antreten.