Auftaktsieg in Kitzbühel: Misolic feiert gelungenes ATP-Tour-Debüt
Filip Misolic hat seinen rasanten Aufstieg im ATP-Ranking seit Jahresbeginn am Montag in Kitzbühel bestätigt. Der erst 20-jährige Steirer feierte mit einem 6:2,7:6(6)-Erfolg über den brasilianischen Lucky Loser Daniel Dutra da Silva seinen ersten Sieg überhaupt auf der ATP-Tour. Er trifft nun am Mittwoch entweder auf Lorenzo Sonego (ITA-9) oder Pablo Andujar (ESP), seinen Gegner kennt er erst am Dienstag.
Und auch Jurij Rodionov ist eine Runde weiter, er setzte sich gegen den argentinischen Qualifikanten Hernan Casanova bei dessen ATP-Tour-Debüt sicher nach 81 Minuten mit 6:4,6:2 durch. Nach seinem dritten Versuch steht Rodionov erstmals in der Gamsstadt im Achtelfinale. Zuvor war er 2018 und 2019 jeweils zum Auftakt an Dennis Novak gescheitert.
"Ich freue mich sehr, vor allem hier in Kitzbühel zu Hause vor so einem Publikum. Es ist unglaublich hier zu spielen", meinte Misolic, der kroatische Eltern hat, am 8.8.2001 in Graz geboren wurde und Rechtshänder ist. Schon in der Früh habe er sich sehr auf sein Debüt gefreut. "Das war das beste Gefühl in meiner Karriere", meinte er zu seinen Eindrücken als er auf den Center Court von Kitzbühel gegangen ist.
Zum Tennis ist Misolic schon mit sechs Jahren gekommen. "Ich habe zum Geburtstag einen Tennisschläger bekommen und habe ihn nicht mehr aus der Hand gelassen."
Thiem als Vorbild
Misolic trainiert in Kroatien mit Ante Andric, immer wieder aber auch in der Südstadt auch mit ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer, der aber nicht als Coach von Misolic zu bezeichnen ist. "Verbessern muss ich alles, aber die Rückhand ist ziemlich gut. Heute habe ich auch sehr gut aufgeschlagen", sagte Misolic, dessen Vorbild früher Andy Murray und dann Dominic Thiem waren. Gegen ihn hatte er in Salzburg vor einigen Wochen auch Satzbälle, ehe Thiem dann den ersten Sieg seit seinem Comeback feierte.
Die Top 200 sind schon erreicht. Er muss sich schnell neue Ziele setzen: "Das nächste Ziel ist es, so schnell wie möglich in die Top 150 reinzukommen." Ihm ist der Übergang von Future- auf Challenger-Ebene rasant gelungen, dann folgte im Mai schon der erste Challenger-Titel in Zagreb. "Ich habe ziemlich schnell von Future zu Challenger gewechselt, am Anfang war es nicht leicht. In der letzten Zeit ist es mir gelungen, dass ich einen Challenger-Titel hole, da ist es vom Selbstbewusstsein her auch viel leichter."
Zu Beginn des Matches wirkte Misolic etwas nervös, dies legte sich jedoch sehr schnell, kam dann erst im Finish wieder. Im ersten Satz nahm der Grazer seinem Konkurrenten gleich zweimal den Aufschlag ab. Der zweite Durchgang verlief ausgeglichener. Nach einem frühen Break zum 2:1 führte Misolic schon mit 6:2,5:3. "Ich war das ganze Match dominant, aber am schwierigsten ist es, das Match zuzumachen. Es waren viele Gedanken im Kopf", gestand Misolic. Im Tiebreak lag er schon mit 2:5 zurück, drehte dieses aber und ersparte sich bei Temperaturen um 33 Grad einen dritten Satz. Nach 1:53 Stunden verwertete Misolic seinen zweiten Matchball.