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Viel Preisgeld und Ehr’, aber keine Chance gegen Berdych

Ein feines Trostpflaster. Dominic Thiem verlor zwar im Achtelfinale der US Open gegen den tschechischen Top-Ten-Spieler Tomas Berdych 1:6, 2:6 und 4:6, darf sich aber über ein Preisgeld von umgerechnet fast 140.000 Euro (Brutto) freuen. Zum Vergleich: Österreichs bester Golfer, Bernd Wiesberger, wurde bei der PGA Championship zuletzt 15. und kehrt mit etwas mehr als 95.000 Euro aus den USA heim. Dagegen bekommen die Ski-Asse nur eine Kleinigkeit. Zwar verdient der Sieger der Abfahrt in Kitzbühel 70.000 Euro. Der Mut zum Streifzug auf Rang 15 und 16 wird aber nur noch mickrig entlohnt – 1350 und 1300 Euro gibt es dafür.

Freilich sitzt die Enttäuschung noch tief beim Niederösterreicher, der am Mittwoch 21 wurde – und nicht nur, weil es für einen Viertelfinaleinzug fast das Doppelte gegeben hätte. "Berdych hat mir die Grenzen aufgezeigt, ich bin ziemlich ohne Chance gewesen."

Der Lichtenwörther trauert auch nicht dem ersten Game nach, in dem er bei Aufschlag des tschechischen Daviscup-Siegers 40:0 führte. "Ich glaube, es wäre nicht anders verlaufen, wenn ich dieses Game gemacht hätte."

Sein Coach Günter Bresnik hatte im Vorfeld Berdych bereits als ungünstigen Gegner für Thiem angekündigt und gemeint, dass es sehr "schwer wird für Dominic."

Hinzu kam, dass sein Schützling muskuläre Probleme im Oberschenkel hatte, die bereits im fünften Satz beim Zweitrunden-Erfolg gegen Freund und Trainingspartner Ernests Gulbis aufgetreten waren.

Team-Ehren

Gulbis steht übrigens im Gegensatz zu Thiem im Kader des Daviscup-Länderspiels in Lettland (12. bis 14. September), wird aber zu 90 Prozent nicht spielen. Thiem sagte am Montag ab – er möchte sich gewissenhaft auf die nächsten Turniere vorbereiten, auf ihn wartet noch ein hartes Programm. Ab Sonntag wird in der Südstadt trainiert, auch Gulbis wird von Bresnik erwartet. Sollte dieser nicht spielen, ist Andi Juska Nummer 716 im Ranking, Lettlands Nummer 1. Dieser spielt am Wochenende noch in Kirchdorf (OÖ) Bundesliga-Finale. Thiems Absage hat aber nicht nur mit dem Turnierplan zu tun – das Verhältnis von Bresnik und der Familie Thiem zum Österreichischen Tennisverband ist getrübt – nicht erst seit Thiem die auf drei Jahre abgeschlossenen Förderungen schon nach einem Jahr aufgekündigt wurden.

Alexander Peya ist beim Daviscup-Länderspiel hingegen dabei. Bei den US Open hatte er mit seinem brasilianischen Partner Bruno Soares das Viertelfinale erreicht, dort waren sind heute die Spanier Marcel Granollers/Marc Lopez Gegner. Im Doppel-Semifinale steht bereits die ehemalige Weltranglisten-Erste Martina Hingis, die mit Italienerin Pennetta spielt.