Federer unterliegt in Wimbledon der Nr. 116
Von Harald Ottawa
Verrücktes Wimbledon. Nach Rafael Nadal scheiterte am Mittwoch völlig überraschend auch Roger Federer. Und das ist eigentlich die Sensation. Der 17-fache Sieger von Grand-Slam-Turnieren musste sich in Runde zwei überraschend dem Ukrainer Sergej Stachowski 7:6, 6:7, 5:7, 6:7 geschlagen geben. Seit Juni 2004 hatte Federer bei einem Grand-Slam-Turnier jeweils zumindest das Viertelfinale erreicht (36 Mal), vor neun Jahren verlor der mittlerweile 31-jährige Schweizer in Paris in Runde drei gegen den Brasilianer Gustavo Kuerten.
Scheiterte Nadal in Runde eins an der Nummer 135 (dem Belgier Steve Darcis, der allerdings in Runde zwei aufgrund einer Verletzung nicht antreten konnte), so wurde Federer Opfer der Nummer 116. Gewiss, Stachowksi servierte 17 Asse und spielte auch sonst stark. Allerdings: Federer agierte keineswegs wie jener Meister, der sieben Mal auf dem heiligen Rasen triumphiert hatte.
Ende einer Ära?
"Es ist enttäuschend und frustrierend, dass ich heute keine Mittel gefunden habe. Das tut sehr weh, hier zu verlieren", sagte Federer nach der Zweitrundenniederlage und gestand ein: "Er war in den entscheidenden Punkten besser." Ob er auf dem Weg zum alleinigen achten Wimbledon-Titel womöglich eine letzte Chance verpasste habe, verneinte der 31-jährige Schweizer. "Ich werde weiter arbeiten und hoffentlich stärker zurückkommen. Ich habe noch Pläne, in den kommenden Jahren wiederzukommen."
Starker Melzer
Dass Stachowski auf Rasen aber auch ein bisserl spielen kann, bewies er mit dem Turniersieg in Hertogenbosch vor drei Jahren. Einer von zwei Titeln, die sich der heute 27-Jährige sicherte.