Federer unterliegt in Wimbledon der Nr. 116

Roger Federer of Switzerland reacts during his men's singles tennis match against Sergiy Stakhovsky of Ukraine at the Wimbledon Tennis Championships, in London June 26, 2013. REUTERS/Stefan Wermuth (BRITAIN - Tags: SPORT TENNIS)
Nach 36 Viertelfinal-Teilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren in Folge scheitert Federer in Runde 2. Melzer ist hingegen weiter.

Verrücktes Wimbledon. Nach Rafael Nadal scheiterte am Mittwoch völlig überraschend auch Roger Federer. Und das ist eigentlich die Sensation. Der 17-fache Sieger von Grand-Slam-Turnieren musste sich in Runde zwei überraschend dem Ukrainer Sergej Stachowski 7:6, 6:7, 5:7, 6:7 geschlagen geben. Seit Juni 2004 hatte Federer bei einem Grand-Slam-Turnier jeweils zumindest das Viertelfinale erreicht (36 Mal), vor neun Jahren verlor der mittlerweile 31-jährige Schweizer in Paris in Runde drei gegen den Brasilianer Gustavo Kuerten.

Scheiterte Nadal in Runde eins an der Nummer 135 (dem Belgier Steve Darcis, der allerdings in Runde zwei aufgrund einer Verletzung nicht antreten konnte), so wurde Federer Opfer der Nummer 116. Gewiss, Stachowksi servierte 17 Asse und spielte auch sonst stark. Allerdings: Federer agierte keineswegs wie jener Meister, der sieben Mal auf dem heiligen Rasen triumphiert hatte.

Ende einer Ära?

Ist die große Zeit vorbei? Roger Federer hat das ganze Jahr nicht souverän gespielt. Ein einziger Turniersieg (in Halle), daneben gab’s nur noch ein Finale auf dem Sandplatz von Rom, wo er gegen Nadal vier Games machte. In Paris scheiterte der vierfache Weltsportler des Jahres übrigens im Viertelfinale am Hausherren Jo-Wilfried Tsonga, der am Mittwoch nach drei Sätzen gegen Ernest Gulbis wegen einer Knieverletzung aufgeben musste.

"Es ist enttäuschend und frustrierend, dass ich heute keine Mittel gefunden habe. Das tut sehr weh, hier zu verlieren", sagte Federer nach der Zweitrundenniederlage und gestand ein: "Er war in den entscheidenden Punkten besser." Ob er auf dem Weg zum alleinigen achten Wimbledon-Titel womöglich eine letzte Chance verpasste habe, verneinte der 31-jährige Schweizer. "Ich werde weiter arbeiten und hoffentlich stärker zurückkommen. Ich habe noch Pläne, in den kommenden Jahren wiederzukommen."

Starker Melzer

Dass Stachowski auf Rasen aber auch ein bisserl spielen kann, bewies er mit dem Turniersieg in Hertogenbosch vor drei Jahren. Einer von zwei Titeln, die sich der heute 27-Jährige sicherte.

Federer unterliegt in Wimbledon der Nr. 116
epa03761144 Juergen Melzer of Austria returns to Germany's Julian Reister during their second round match for the Wimbledon Championships at the All England Lawn Tennis Club, in London, Britain, 26 June 2013. EPA/KERIM OKTEN
Mit Stachowski können sich erfreulicherweise auch die österreichischen Tennisfans beschäftigen. Denn sein nächster Gegner ist Jürgen Melzer. Der 31-jährige Niederösterreicher steht zum sechsten Mal in der dritten Runde in Wimbledon. Möglich gemacht hat es ein 3:6-7:6-7:6-6:3-Erfolg über Julian Reister. Pikant: Der Deutsche wird von Jan Velthuis trainiert, der auch jahrelang mit Melzer von Turnier zu Turnier gezogen ist. Melzer und Stachowksi treffen erstmals aufeinander.

Frust

Ausgeschieden ist auch Maria Scharapowa: 3:6, 4:6 gegen die Portugiesin Michelle Larcher de Brito. „Das ist frustrierend. Dieses Turnier ist doch so speziell für mich“, sagte die Russin nach ihrem frühen Aus und ging auch auf den Platz ein. „Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal in einem Match drei Mal gestürzt zu sein. Natürlich sind die Plätze hier am Anfang rutschiger. Aber so etwas habe ich noch nicht gesehen.“ .

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