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Wie der Schnabel wuchs

In der Nacht von Sonntag auf Montag geht im MetLife Stadion in East Rutherford der (oder die?) Super Bowl über die Bühne, also das Endspiel der amerikanischen Football-Liga NFL. Es spielen die Denver Broncos gegen die Seattle Seahawks.

Da im American Football alles ein wenig kompliziert ist, ist nicht einmal ganz klar, wo genau dieses Spiel stattfindet. Geografisch in New Jersey, footballtechnisch in New York, denn East Rutherford ist die Heimstätte der New Yorker Clubs.

Für Football-Fans ist die Sonntagnacht auf Puls4 längst ein Fixtermin. Denn da übertragen Michael Eschlböck und Walter H. Reiterer immer ein Spitzenspiel aus der NFL. Und zwar mit erstaunlichen Quoten: Zuletzt waren es bis zu 100.000 Zuschauer – zu mitternächtlicher Zeit.

Das liegt auch an den beiden Kommentatoren, die inzwischen Kultstatus genießen. Sie übertragen nicht nur kompetent, sondern sorgen mit ihren wechselnden Anzugmustern, mit gutem Schmäh und mit ihren spontanen Dialogen mit dem Publikum (per eMail oder Twitter) für Comedy-Elemente. Walter H. Reiterer erklärt das Konzept: „Es war Wunsch des Senders und auch von uns, so zu kommentieren, dass wir auch neue Seher anlocken können.“ Michael Eschlböck, auch Präsident des Österreichischen Footballbundes, ergänzt: „Wir reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist.“

Das Publikum komme aus allen Altersgruppen, vom Schulpflichtigen bis zum Pensionisten, sagt Eschlböck: „Und die Super Bowl bekommt langsam einen Status wie Halloween. Jeder macht Partys, jedes Lokal macht mit.“

Der, die, das

Heißt es nur der oder die Super Bowl? Reiterer: „Laut Wikipedia der. In Österreich hat sich eingebürgert die.“ Eschlböck: „Ich habe früher immer die gesagt, weil die Bowl, die Schüssel.“ Reiterer: „Aber der Pokal.“ Eschlböck: „Benannt wurden Endspiele im Football ursprünglich nach einem Stadion, das schüsselförmig ausgeschaut hat.“ Das würde dann bedeuten: das Super Bowl, weil das Stadion... Eschlböck: „Letzlich ist es wurscht, Hauptsache, immer mehr Menschen schauen zu.“