Südafrikas Justizbehörde entscheidet über Bewährung für Pistorius
Südafrikas Justizvollzugsbehörde will am Freitag über eine Freilassung auf Bewährung für den wegen Totschlags verurteilten früheren Spitzensportler Oscar Pistorius entscheiden. Pistorius war zu mehr als 13 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er in der Nacht des Valentinstags 2013 seine damalige Freundin mit vier Schüssen durch die Toilettentür seiner Villa getötet hatte.
Der 36-Jährige hat etwa die Hälfte seiner Haftstrafe in einem Gefängnis in der Hauptstadt Pretoria abgesessen. Nach südafrikanischem Gesetz hat er damit automatisch Anspruch auf eine Bewährungsanhörung. Pistorius' Fall vom international gefeierten Athleten zum Todesschützen hatte weltweit Aufsehen erregt. Der erfolgreiche Athlet und seine damals 29-jährige Freundin, das Model Reeva Steenkamp, waren Teil der Promi-Elite des Landes und wurden zuvor in südafrikanischen Medien als Traumpaar bejubelt.
Das Verfahren gegen den unterhalb beider Knie amputierten Pistorius zog sich über Jahre und ging durch mehrere Instanzen. Er hatte 2014 zunächst eine Haftstrafe von fünf Jahren erhalten. Diese wurde 2016 auf sechs Jahre erhöht. Nach nochmaliger Widerrufung durch die Staatsanwaltschaft wurde Pistorius Ende 2017 schließlich zu 13 Jahren und fünf Monaten verurteilt.
Sprinter Pistorius hatte bei Paralympischen Spielen auf eigens angefertigten Karbon-Prothesen sechs Goldmedaillen gewonnen. In London startete er 2012 als erster beinamputierter Sportler bei den Olympischen Spielen.