Sieger des Boston-Marathons wird nun ein Profi
Er hat keinen Sponsor und muss sein Training mit einem Vollzeitjob vereinbaren - trotzdem hat der Japaner Yuki Kawauchi am Montag überraschend den Boston-Marathon gewonnen. Der 31-Jährige kündigte nun am Donnerstag nach der Rückkehr in seine Heimat an, dass er seinen Job an einer Volksschule in Saitama in einem Jahr aufgeben werde, um sich ganz seinem Sport zu widmen.
"Wenn ich nicht meine Lebenswelt ändere, kann ich nicht mein Bestes geben", betonte Kawauchi nach seiner Landung auf dem Flughafen Tokio-Narita vor Journalisten. Dank der 150.000 Dollar (121.000 Euro) Preisgeld vom Boston-Marathon könne er nun drei bis vier Jahre mit der Arbeit aussetzen. Damit bekomme er die Chance, "mit den Besten zu konkurrieren" und seine persönliche Bestzeit von 2:08:14 Stunden zu unterbieten.
Im Guiness-Buch der Rekorde
Kawauchi schilderte den Reportern auch, wie sehr ihn sein Sieg in Boston beflügelte. "Ich habe die japanische Flagge am Himmel von Boston wehen sehen", sagte er. "Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was ich dabei empfunden habe." Kawauchi ist der erste Japaner seit 1987 - zufällig sein Geburtsjahr -, der das prestigeträchtige Rennen in der US-Ostküstenmetropole gewonnen hat.
Wegen seiner Vollzeitbeschäftigung kann Kawauchi im Frühling nicht bei großen Marathon-Veranstaltungen wie in Paris und Rotterdam mitlaufen. Doch auch wenn er oft beruflich verhindert ist, wurde er im März mit der höchsten Zahl an Marathon-Teilnahmen mit einer Zeit von 2:20 Stunden ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen: Der Japaner unterbot diese Marke für die 42,195 Kilometer schon 78-mal.