Rugby-WM: Historische Abende vor dem Showdown
Von Stefan Sigwarth
Rugby in Japan? Kann das funktionieren? Es kann: Die Begeisterung im 127-Millionen-Einwohner-Land kennt derzeit keine Grenzen, 25 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten den jüngsten Sieg über Samoa, und das ist Weltrekord – bislang hielt das Semifinale zwischen Frankreich und England bei der WM 2007 die Bestmarke mit 20,7 Millionen Zuschauern beim französischen Privatsender TF1.
Beste Voraussetzungen also für die WM 2019 in Japan – und auch sportlich sind die Asiaten gut unterwegs. Dank des überraschenden Auftaktsiegs über Südafrika und des 26:5 über Samoa ist für den Dritten in Gruppe B sogar der Aufstieg ins Viertelfinale noch möglich, was eine Sensation bedeuten würde. Dazu braucht Japan aber noch einen Sieg gegen die USA am kommenden Sonntag – und einen Ausrutscher von Südafrika (Erster) oder Schottland (Zweiter).
Auch Uruguay sorgte für Schlagzeilen – bei der 11:47-Niederlage gegen Fidschi erhielten die Südamerikaner die erste Rote Karte des Turniers nach einer bösen Attacke von Agustin Ormaechea.
Feiertag in Österreich
Auch hierzulande hoffen die Verantwortlichen, vom großen Interesse an der WM nachhaltig profitieren zu können. Nachdem inzwischen in sämtlichen Bundesländern Klubs existieren, wird am Samstag ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Sports mit dem Ball namens Rotationsellipsoid gesetzt: Auf der Anlage des ASKÖ Wien-Atzgersdorf wird ab 10 Uhr das Rugby-Bundesleistungszentrum eröffnet, das auch Heimstätte von Vienna Celtic sein wird. Im ersten Match treffen die Kelten um 15 Uhr auf Kecskemet aus Ungarn, und danach sind die WM-Schlagerspiele zwischen Australien und Wales (17.45 Uhr) und England – Uruguay (21 Uhr) in kompetenter Gesellschaft zu sehen.