Sport

Rang 15 für Mountainbikerin Osl

Mit zwei blutenden Knien, einem aufgeschundenen Ellenbogen und tief enttäuscht stand Elisabeth Osl im Ziel. Der Tirolerin war genau das passiert, was sie hatte vermeiden wollen: ein Sturz. Genauer gesagt gleich zwei Stürze in der ersten Runde. "Ich bin sehr gut gestartet", sagte die 26-Jährige. "Aber dann hat mich eine ein bisserl unfair geschnitten und ich bin geflogen. Beim zweiten Sturz war ich dann selber schuld." Osls Hoffnungen auf eine bessere Platzierung als in Peking 2008 (11.) waren dahin, unter 30 Fahrerinnen belegte sie nach 1:36:47 Stunden Rang 15. Die Olympiasiegerin heißt Julie Bresset (23) und kommt aus Frankreich. Die bereits 40-jährige Titelverteidigerin Sabine Spitz aus Deutschland vergab mit einem Sturz ihre Siegchance und wurde Zweite. Bronze ging an Gould, nämlich an Georgia Gould aus den USA.

Begeisterung

Schon in der Früh stehen die Zuschauer an der Strecke, 20.000 sind es schließlich, die dabei sind und eine Party feiern. Der Ausblick von der Tribüne reicht bis zum Meer, dort zieht ein Frachtschiff Richtung Osten. Eine Brise weht herauf zum 220 Hektar großen Hadleigh Country Park, einem Naturschutz- und Naherholungsgebiet eine Autostunde nordöstlich vom Olympia-Park entfernt.

Doch Erholung gibt es an diesem Wochenende keine auf dem südseitig gelegenen Hang. Nur wenige Bäume spenden Schatten. 3000 Zuschauer haben Platz auf der Stahlrohr-Tribüne, die restlichen stehen stundenlang in der prallen Sonne. "Trinken Sie genug Wasser und schmieren Sie sich mit Sonnencreme ein", warnt die Platzsprecherin. "NO SMOKING" wird auf der Videowand eingeblendet. Zwei Polizisten rollen auf ihren Fahrrädern über das Gelände. Zu arbeiten bekommen sie nichts.

Schon zwei Stunden vor dem Start feuern die Fans die Herren an, die locker auf der Strecke trainieren, unter ihnen die starken Schweizer, das britische Team, ein Fahrer aus Ruanda und die beiden Österreicher Karl Markt und Alexander Gehbauer. Ihr Cross-Country-Bewerb findet erst am Sonntag um 14.30 Uhr (MESZ) statt.

Attraktiv

Cross-Country ist bei Weitem nicht so stark von Taktik geprägt, wie der Straßenradsport. Gleich vom Start weg kämpfen die Fahrerinnen Ellenbogen an Ellenbogen um einen Platz ganz vorne. Sie fahren über Passagen mit vielsagenden Bezeichnungen wie "Triple Trouble", "Rock Garden" oder "Breathtaker Climb". Dabei bewältigen sie gesamt 1032 Höhenmeter. Der höchste Berg in England ist der Scafell Pike. Er ist 978 Meter hoch.