Sport

Der Goldschmied aus dem Ötztal

Lindsey Vonn, Mikaela Shiffrin, Alice McKennis, Ted Ligety, Steven Nyman – kein anderes Team stellte vor der WM im Weltcup so viele Sieger wie die USA. Und jetzt sorgen die Nordamerikaner auch bei der WM für die meiste Aufregung. Oberster US-Skichef ist mit Patrick Riml ein Tiroler aus dem Ötztal.

KURIER: Lindsey Vonns folgenschwerer Sturz, zugleich der Medaillengewinn von Julia Mancuso und danach der unerwartete Super-G-Triumph Ted Ligety. Wie lebt es sich im Wechselbad der Gefühle?
Patrick Riml: Es ist schon stressig. Die Anfragen für Interviews reißen nicht ab.

Die Interviewwünsche kommen von Europäern. Oder gilt es auch US-Reporter zu bedienen?
Yes. NBC und ESPN sind in Schladming.

Werden die WM-Rennen überhaupt in den USA übertragen, wo normalerweise Skirennlauf nur alle vier Jahre bei Olympia interessiert?
So ist das nicht. Im Dezember, als der Weltcup bei uns in Nordamerika gastierte, gab es zum ersten Mal Ski-Liveübertragungen.

Und jetzt? Bekommen die Amerikaner aus Schladming auch etwas live zu sehen?
Ehrlich: Ich weiß es nicht.

Haben Sie sich bei Ihrer Frau, mit der Sie gemeinsam in Park City ein Haus haben, nicht nach dem WM-Echo in den USA erkundigt?
Meine Frau und meine Tochter sind momentan in Sölden. Die Kleine darf dort für ein paar Wochen auch den Kindergarten besuchen. Sie redet schon richtig Dialekt.

Für Sölden macht Bode Miller Helm-Reklame, obwohl er in diesem Winter kein einziges Rennen bestritt. Wo steckt er?
Er ist schon in Schladming. Ihr werdet ihn am Freitag bei unserer Pressekonferenz sehen.

Miller meldet sich via Facebook wiederholt zu Wort. Ted Ligety hat per Internet immer wieder die FIS attackiert. Was sagen Sie dazu?
Ja, ja, diese Social Media. Man muss damit leben, dass das die neue Kommunikationsform der Jungen ist.

Wie geht’s Lindsey Vonn?
Die Spezialisten in der Klinik von Vail werden Genaueres sagen. Lake Louise ist Lindseys Ziel. Sie will schon bei den ersten Speedrennen im nächsten Winter wieder dabei sein.

Wurde Vonn ein Opfer der Jury? Hätte man den Super-G früher abbrechen sollen?
Wir sind schon bei schlimmeren Bedingungen Rennen gefahren. Zu kritisieren waren eher die ständigen Verschiebungen um 15 Minuten. Die haben den Girls Substanz gekostet.