Sport

Olympia: Nach Fischer auch 400-m-Läuferin Walli Corona-positiv

Einen Tag nach Gewichtheberin Sarah Fischer hat mit Susanne Walli am Dienstag ein weiteres Mitglied des österreichischen Olympia-Teams für Tokio einen positiven Corona-Test abgegeben. Bei der 400-m-Läuferin hat der vor der Einkleidung im einem Wiener Innenstadthotel vorgeschriebene PCR-Test angeschlagen. Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hat mit der medizinischen Abteilung umgehend ein entsprechendes Covid-19-Protokoll eingeleitet.

Als reine Vorsichtsmaßnahme haben auch Siebenkämpferin und Trainingspartnerin Verena Mayr und Coach Wolfgang Adler die geplante Reise zur Einkleidung nach Wien abgesagt. Als Covid-19- Kontaktpersonen gelten sie aber nicht. Alle Tokio-Teilnehmer müssen sich vor der Einkleidung zumindest einem PCR-Test und einem Schnelltest unterziehen. Vor dem Abflug nach Japan sind zwei negative PCR-Tests innerhalb von 96 Stunden erforderlich. Bei der Ankunft in Japan wird nochmals getestet, danach die Athleten täglich.

Walli war erst vergangene Woche als vorletzte Sportlerin in das ÖOC-Team gerückt, sie hatte genügend Punkte gesammelt und ist auf Rang 45 ins 48er-Feld der 400er-Läuferinnen gekommen. Sieben rot-weiß-rote Leichtathleten sind in der ÖOC-Equipe für die Sommerspiele dabei. Die 400-m-Vorläufe der Frauen in Tokio sind für 3. August angesetzt, Fischer ist einen Tag davor an der Reihe. Walli war noch am Sonntag bei Oberösterreichs Landesmeisterschaften persönliche Bestzeit über 200 m gelaufen.

Das ÖOC hatte am Montag 75 Athletinnen und Athleten für die am 23. Juli beginnenden Spiele in Tokio nominiert. Es ist das größte Team seit Sydney 2000, als es 94 waren. Es folgten 74 in Athen, je 70 in Peking und London (2012) sowie 71 zuletzt in Rio (2016). Mit 39:35 sind erst zum zweiten Mal nach Sydney mehr Frauen als Männer dabei.

83 Prozent der ÖOC-Athleten geimpft

Das ÖOC verlangt während der Einkleidungstage in Wien verpflichten PCR- und Antigentests von allen. Die Durchimpfungsrate unter den 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen beträgt übrigens 83 Prozent.

Detaillierte Angaben zu den einzelnen Aktiven über den Impfstatus gibt das Österreichische Olympische Komitee nicht bekannt, aber umgerechnet sind rund sechs von sieben geimpft. Das ÖOC hatte früh erklärt, dass man freilich keine Impfpflicht aussprechen werde. Olympiaarzt Joachim Westermeier sagte im Gespräch mit der APA, dass es für manche "vielleicht eine Glaubensfrage" sei, allerdings: "Wäre es nach mir gegangen, wäre eine Impfpflicht da gewesen. Aber wir sehen uns als Servicebereich für die Athleten", verwies er auf die persönliche Entscheidung eines jeden.

Fahrlässig sieht er es aus ärztlicher Sicht nicht, wenn jemand ohne Impfung nach Japan reist. "Problem ist das keines. Des Sportlers Kapital ist sein Körper, darauf passt er heikel auf. Eine Impfpflicht hätte alle Sportler betroffen, dementsprechend hätte keiner einen Nachteil gehabt. Es wäre nur drum gegangen, wie teilt sich das der Sportler am besten ein im Trainings- und Wettkampfplan. Denn eine Impfung kann unter Umständen in irgendeiner Form eine Nebenwirkung zeigen", erklärte Westermeier.

Mit einer Impfung könne man einen schweren Verlauf einer Erkrankung ausschließen. "Der Prozentsatz ist so hoch, dass man es überhaupt nicht bekommt. Wir bewegen uns auf Prozentsätzen, die wir bei manchen Impfungen nicht erreichen. Das ist Jammern auf hohem Niveau."