Sport

Österreichs Handballer im Achtelfinale gegen Katar

Katar also. Jene Nation der 16 Achtelfinalisten bei der WM-Endrunde, die über die geringste Tradition im Handballsport verfügt. Ein Traumlos für Österreichs Handballer zum Auftakt der K.-o.-Phase sieht dennoch anders aus.

Denn es ist nicht bloß Katar, das am Sonntag (16.30 Uhr MEZ) den Österreichern gegenübersteht, sondern vielmehr: Montenegro und Bosnien und Spanien, und, und, und. Und eben ein bisschen Katar. Denn der Veranstalter hat seinen Kader für die Heim-WM ordentlich veredelt – mit Einbürgerungen. Aus dem gesamten katarischen Kader wurden lediglich vier Spieler auch im Wüstenstaat geboren. Im Gegensatz zum Fußball sind im Handball Nationenwechsel erlaubt – und keine Seltenheit. Einzige Vorgabe ist eine dreijährige Stehzeit bei Länderspielen.

„Die haben eine nette, kleine Weltauswahl zusammengestellt“, sagt Österreichs Teamtormann Thomas Bauer, „spannende Aufgabe.“ Spannend aus mehreren Gründen: Erstens, weil die Österreicher durch den Gegner in das Rampenlicht der 15.300 Zuschauer fassenden Haupthalle der WM gedrängt werden, und dennoch viele Tribünenplätze frei bleiben werden. Und, zweitens, weil Österreich gegen diese Multi-Kulti-Truppe durchaus eine Chance auf den Aufstieg ins Viertelfinale hat.

Rote Karte

Ersparen können hätte man sich Katar mit einem Sieg gegen Mazedonien. In diesem Fall hätte im Achtelfinale Slowenien gewartet – auch kein Selbstläufer, aber daraus wurde ohnehin nichts.

Gegen Mazedonien hatten die Österreicher gestern zum Vorrundenabschluss mit 31:36 das Nachsehen. So deutlich wie das Endergebnis es ausdrücken mag, war die Partie lange Zeit nicht. Bis zur 35. Minute war es stets ausgeglichen. Dann sah Vytas Ziura nach einem Schlag in ein mazedonisches Gesicht direkt die Rote Karte. Und das Fehlen des Allrounders machte sich prompt bemerkbar.

Die routinierten Mazedonier nutzten diese und auch einige andere Zeitstrafen der Österreicher zur Vorentscheidung. Im Achtelfinale ist Ziura aber wieder zurück.