Ö-Tour: Abflug vor dem Höhenflug
Von Josef Schmidt
So schnell kann's gehen: Am Sonntag feierte Robert Hunter bei der ersten Etappe der Österreich-Rundfahrt den Sprintsieg in Götzis, gestern gab der Südafrikaner auf dem dritten Abschnitt zwischen Kitzbühel und Prägraten am Großvenediger auf. Freilich nicht als Einziger, denn auch sein Sprinterkollege Roberto Ferrari, in Vorarlberg Dritter, stieg wegen Sinnlosigkeit vom Rad.
Berge sind nicht jedes Radfahrers Sache, und davon gibt es im Streckenplan der heurigen Österreich-Rundfahrt einige. Gestern ging's über Pass Thurn, Felbertauern und Pustertaler Höhenstraße hinauf nach Prägraten, und der Salzburger Daniel Schorn wäre gern weitergefahren, der Sprinter in Diensten der deutschen Equipe NetApp stürzte aber und wurde mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Spital gebracht.
Rohregger mit aktivem Rennen
Eine 13-köpfige Fluchtgruppe dominierte ab dem Pass Thurn für rund 140 Kilometer das Geschehen (mit dabei auch der 21-jährige David Wöhrer vom Tyrol Team), doch kurz hinter Virgen und damit neun Kilometer vor dem Ziel wurden sie vom Feld geschluckt. Dafür machte sich der Schweizer Marcel Wyss (Geox-TMC) auf die Solo-Reise - um 150 Meter vor dem Ziel von den Jägern um die Gesamtfavoriten eingeholt und überholt zu werden.
Der Tagessieg ging im Sprint an den Belgier Jens Keukeleire (Cofidis). Thomas Rohregger (Leopard-Trek) fuhr ein aktives Rennen und wurde Zehnter, Harald Totschnig kam auf den 13. Rang. Ab der Spitze des Gesamtklassements hat sich nichts geändert: Der Schwede Fredrik Kessiakoff führt nach wie vor 1:18 Minuten vor Mauro Santambrogio (It) und 1:25 vor Leopold König (Tch); Thomas Rohregger liegt 1:44 Minuten zurück an fünfter Stelle.
Höhepunkt
Heute folgt von Matrei aus die Kletterei aufs Dach der Tour: Das Hochtor heißt nicht nur zum Spaß so, immerhin gilt es, 2502 Meter zu erklimmen. Dass dabei der Auffahrtrekord von Beat Zberg fallen könnte, ist eher nicht anzunehmen - schließlich steht mit dem Dientner Sattel noch ein weiterer brutaler Anstieg im Tagesprogramm. 1998 brauchte der Schweizer 48:37 Minuten für die 28 Kilometer mit 1400 Metern Höhendifferenz, heute ist der mittlerweile 40-Jährige Sportdirektor der Tour de Suisse. Wer's gern leichter hat als die Profis: ORFeins überträgt live ab 11.05 Uhr.
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