Nach der Olympia-Verschiebung: Nicol Ruprecht hängt ein Jahr an
Von Stefan Sigwarth
Einmal noch Olympische Spiele und dann zurücktreten - der Plan von Nicol Ruprecht für das Jahr 2020 war eigentlich klar. Dann kam die Corona-Krise samt Verschiebung der Spiele in Tokio, und auch die Pläne der in Wien lebenden Tirolerin wurden durcheinandergewirbelt. Mit ihren 27 Jahren ist Ruprecht die älteste aktive Weltklasse-Athletin der Rhythmischen Gymnastik, nun hält sie fest: „Natürlich mache ich weiter. Mein Ziel heißt zweite Olympia-Teilnahme. Also werde ich erst aufhören, wenn das entschieden ist.“
Vorläufig muss auch Nicol Ruprecht angesichts der geschlossenen Sportstätten daheim trainieren. Wie das geht, sehen Sie im Video:
Rätselraten über den Qualifikationsmodus
Was die noch nicht vergebenen Olympia-Startplätze im Turnsport angeht, herrscht derzeit Unklarheit. Denn alle internationalen Qualifikationen – Weltcups und kontinentale Meisterschaften – im Frühjahr 2020 wurden abgesagt. Der Weltturnverband FIG hat angekündigt, rasch ein neues Quotenplatz-System zu entwickeln. Erst danach kann man einschätzen, was dies konkret für Österreichs Tokio-Kandidaten Vinzenz Höck (Turnen), Benny Wizani (Trampolin) und eben Nicol Ruprecht bedeutet.
Ihren Olympia-Startplatz bereits fix hat Turnerin Elisa Hämmerle: „Die Verschiebung war aufgrund der Umstände die absolut richtige Entscheidung. Ich bin froh, dass es zu keiner Absage gekommen ist, was nun lediglich bedeutet, dass das Verwirklichen meines Traums um ein paar Monate vertagt wurde. Für Außenstehende mag eine Verschiebung recht einfach klingen. Für mich ist sie das bestimmt nicht. Doch es ändert nichts an meinem Ziel, am Tag X bei den Olympischen Spielen mein bestes Turnen zeigen zu können. Allerdings können wir derzeit noch keinen konkreten Plan machen, da noch keine Daten bekannt sind. Bis dahin versuche ich, meinen Fitnesszustand aufrecht zu erhalten.“