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Lakata ist bei Marathon-WM der Gejagte

Alban Lakata ist richtig auf Draht. Nichts, aber schon gar nichts überlässt der Osttiroler Mountainbiker dem Zufall. Die WM-Strecke rund um Kirchberg, auf der am Samstag um Marathon-Medaillen geradelt wird? Oft inspiziert und im Renntempo abgefahren. Die Konkurrenz im Kampf über Stock und Stein? Immer im Auge. Das Spezial-Rad, auf dem er die Langdistanz in Angriff nimmt? Genau durchgecheckt und perfekt abgestimmt. „Ich weiß, was mich erwartet“, sagt der österreichische Hoffnungsträger, der in der Szene den Beinamen „Albanator“ trägt. Nicht von ungefähr. Denn dieser Alban Lakata hat auf der Langdistanz sehr oft den längsten Atem. 2008 wurde der Lienzer in seiner Paradedisziplin Europameister, 2010 holte er WM-Gold, und in diesem Jahr war er bei der Europameisterschaft auch schon wieder eine Klasse für sich. „Viele werden am Samstag auf mich schauen“, sagt der 34-Jährige, den die Rolle des großen Gejagten aber nicht aus dem Sattel wirft.

Zu lang ist Lakata schon im Ausdauer-Geschäft, zu sehr kann er sich auf seine Rennerfahrung verlassen. Junge, ungestüme Mountainbiker suchen ihr Heil oft in der Flucht und verpulvern mitunter ihre Kräfte. „Aber wenn du überdrehst, hast du es sehr schwer“, sagt er.

Überhaupt auf der selektiven WM-Strecke in Kirchberg. 94 Kilometer warten auf die Teilnehmer, 4400 Höhenmeter müssen überwunden werden, dazu gefährliche Abfahrten, technisch schwierige Waldpassagen. „Das wird ein beinhartes Ausscheidungsrennen“, prophezeit der Österreicher, „ich werde hinten raus traditionell immer stärker.“

Lakata ist auf der Langstrecke ganz in seinem Element. Zwischenzeitlich hatte er es auch im Cross-Country probiert und mit einem Olympiastart spekuliert, „aber ich weiß, wo meine Stärken liegen. Ganz klar in der Ausdauer. Vielleicht probier ich es ja 2016 noch einmal. Vielleicht sogar im Zeitfahren auf der Straße.“