Zoff bei Red Bull: Formel-1-Weltmeister Verstappen ignoriert Teamorder
Von Florian Plavec
Souverän fuhr George Russell am Sonntag beim Grand Prix von Brasilien zu seinem ersten Rennsieg. Im Mittelpunkt stand aber nicht nur der Mercedes-Pilot, sondern auch das Team von Red Bull. Dort hängt der Haussegen schief, noch lange nach dem Rennen wurde intern viel diskutiert.
Sergio Pérez hatte mit den harten Reifen im Finish nicht mehr mithalten können. Wenige Runden vor Schluss wurde Verstappen vom Red-Bull-Team angewiesen, seinen Kollegen vorbeizulassen, um WM-Platz zwei abzusichern. Doch der Niederländer widersetzte sich der Teamorder. "Ich mache das nicht und ich habe meine Gründe", sagte er am Funk.
Eine Aktion, die für Kopfschütteln sorgte. Der Mexikaner reagierte zynisch: "Danke dafür! Die Aktion zeigt, was er für ein Typ ist. Wir werden über einige Dinge reden müssen."
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko war sichtlich angespannt und ungewöhnlich kurz angebunden und war nur für eine Wortspende zu haben: "Das Ziel ist, dass Checo den zweiten Platz bei der WM übernimmt und Max unternimmt alles, um ihn dabei zu unterstützen."
Doch genau das, tat Verstappen in Brasilien nicht.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner sagte: "Wir haben das intern hinter verschlossenen Türen diskutiert. Jetzt konzentrieren wir uns auf das letzte Rennen in Abu Dhabi. Wir schauen nach vorne und nicht nach hinten."
DTM-Pilot Thomas Preinig war im ORF auch auf der Seite von Pérez: "Nach allem, was Checo in der letzten Saison für Max gemacht hat, wäre es das Mindeste gewesen, dass er ihn durchlässt."