Vettel jüngster Dreifach-Weltmeister
Sebastian Vettel raste nicht in den Olymp, er rollte. Als Sechster des Grand Prix von Brasilien trudelte der 25-jährige Deutsche über die Ziellinie und zum dritten WM-Titel. Das Safety Car hatte ein mitreißendes Finale entschleunigt und die erhitzten Gemüter abgekühlt.
Für Fernando Alonso reichte der zweite Platz nicht zum Titelgewinn. Regungslos stand der Spanier im Ziel vor seinem Ferrari – mitgenommen von der Hatz, geknickt von ihrem Ausgang.Im selben Moment verschwand Sebastian Vettel in einer Menge aus dunkelblauen Red-Bull-Mitarbeitern. Auf laute Jubelschreie in seinem Renner musste er weitgehend verzichten, der Teamfunk war den Strapazen zum Opfer gefallen.
Der dritte WM-Titel war für Vettel ein Meilenstein – und sein Meisterstück. Selten zuvor lagen so viele Hindernisse auf dem asphaltierten Weg zur Krönung: ein Reglement, das jeden technischen Vorteil aus den Jahren zuvor aushöhlte; ein Teamkollege, der Jahr für Jahr die Gleichbehandlungsfrage stellt – und sie gewährt bekommt; ein Titelrivale, der auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit kreist: Alonso verstand es, jede Schwäche seines Ferrari mit seiner Steuerkunst auszugleichen.
Meisterleistung
Als vorentscheidend galt der Grand Prix von Abu Dhabi Anfang November: Auf den letzten Startplatz strafversetzt, steuerte Vettel seinen Red Bull durch das Durcheinander von Daten, Strategien und Konkurrenten noch auf Rang drei. Er verlor dabei weder die Kontrolle über seinen Wagen, noch die Beherrschung über seinen Vorwärtsdrang.
All das verleiht der Leistung von Sebastian Vettel noch mehr Strahlkraft. "Dies war wohl die beste Saison in der Karriere von Sebastian", gestand McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Ich fahre immer mit Köpfchen, weil ohne Köpfchen ist nicht so gut", sagt Vettel nicht ohne Witz.Den spitzbübischen Charme hat er sich bis heute bewahrt. So war er auch, als er 2007 als BMW-Ersatzfahrer in die Königsklasse einstieg. "Ich war nach dem Rennen ziemlich platt und wusste, dass ich hart trainieren muss. Gleichzeitig wusste ich von da an aber auch, was ich im Leben tun will", sagt er rückblickend. "Das Ziel war schon immer, ein Rennen in der Formel 1 zu gewinnen und Weltmeister zu werden." Es gelang ihm – als jeweils jüngstem Fahrer in der 62-jährigen Geschichte.
Wie ein Komet stieg er auf, nach nur fünf vollen Saisonen kreist er ab sofort als erfolgreichster aktiver Fahrer in seiner eigenen Umlaufbahn.Vettel ist der Chefpilot.
Viele mag das Eindringen in diesen künstlichen, elitären Kosmos verändert haben, Vettel konnte sich den Zwängen immer wieder entziehen. Er verzichtet auf persönliche Sponsoren, Hamilton und Alonso werden daher auch weiterhin mit jeweils 25 Millionen Euro pro Jahr gut das Doppelte verdienen.
Neue Ära
Vettels Triumphzug kann die Formel 1 gerade gut gebrauchen. Nach dem Rückzug von Michael Schumacher, dem noch immer bekanntesten und wirksamsten Star rund um den Globus, ist die Branche auf der Suche nach einem Anführer, an dem sie sich aufrichten und reiben kann. Räikkönen, Hamilton und auch Alonso – einige sind an diesem Anspruch gescheitert. "Früher war Michael mein Hero, das hat sich geändert. Aber ich lasse mich von seinen Erfolgen inspirieren", sagte Vettel kürzlich.
Schumacher war sein Maßstab. Am Sonntag ist er selbst zu einem geworden.
Fahrer-WM | Konstrukteurs-WM | ||
1950 | Giuseppe Farina (ITA) | Alfa Romeo | - |
1951 | Juan Manuel Fangio (ARG) | Alfa Romeo | - |
1952 | Alberto Ascari (ITA) | Ferrari | - |
1953 | Alberto Ascari (ITA) | Ferrari | - |
1954 | Juan Manuel Fangio (ARG) | Mercedes/Maserati | - |
1955 | Juan Manuel Fangio (ARG) | Mercedes | - |
1956 | Juan Manuel Fangio (ARG) | Lancia/Ferrari | - |
1957 | Juan Manuel Fangio (ARG) | Maserati | - |
1958 | Mike Hawthorn (GBR) | Ferrari | Vanwall |
1959 | Jack Brabham (AUS) | Cooper-Climax | Cooper |
1960 | Jack Brabham (AUS) | Cooper-Climax | Cooper |
1961 | Phil Hill (USA) | Ferrari | Ferrari |
1962 | Graham Hill (GBR) | BRM | BRM |
1963 | Jim Clark (GBR) | Lotus-Climax | Lotus |
1964 | John Surtees (GBR) | Ferrari | Ferrari |
1965 | Jim Clark (GBR) | Lotus-Climax | Lotus |
1966 | Jack Brabham (AUS) | Brabham-Repco | Brabham |
1967 | Dennis Hulme (NZL) | Brabham-Repco | Brabham |
1968 | Graham Hill (GBR) | Lotus-Ford | Lotus |
1969 | Jackie Stewart (GBR) | Matra-Ford | Matra |
1970 | Jochen Rindt (AUT) | Lotus-Ford | Lotus |
1971 | Jackie Stewart (GBR) | Tyrrell-Ford | Tyrrell |
1972 | Emerson Fittipaldi (BRA) | Lotus-Ford | Lotus |
1973 | Jackie Stewart (GBR) | Tyrrell-Ford | Lotus |
1974 | Emerson Fittipaldi (BRA) | McLaren-Ford | McLaren |
1975 | Niki Lauda (AUT) | Ferrari | Ferrari |
1976 | James Hunt (GBR) | McLaren-Ford | Ferrari |
1977 | Niki Lauda (AUT) | Ferrari | Ferrari |
1978 | Mario Andretti (USA) | Lotus-Ford | Lotus |
1979 | Jody Scheckter (RSA) | Ferrari | Ferrari |
1980 | Alan Jones (AUS) | Williams-Ford | Williams |
1981 | Nelson Piquet (BRA) | Brabham-Ford | Williams |
1982 | Keke Rosberg (FIN) | Williams-Ford | Ferrari |
1983 | Nelson Piquet (BRA) | Brabham-BMW Turbo | Ferrari |
1984 | Niki Lauda (AUT) | McLaren-Porsche Turbo | McLaren |
1985 | Alain Prost (FRA) | McLaren-Porsche Turbo | McLaren |
1986 | Alain Prost (FRA) | McLaren-Porsche Turbo | Williams |
1987 | Nelson Piquet (BRA) | Williams-Honda Turbo | Williams |
1988 | Ayrton Senna (BRA) | McLaren-Honda Turbo | McLaren |
1989 | Alain Prost (FRA) | McLaren-Honda | McLaren |
1990 | Ayrton Senna (BRA) | McLaren-Honda | McLaren |
1991 | Ayrton Senna (BRA) | McLaren-Honda | McLaren |
1992 | Nigel Mansell (GBR) | Williams-Renault | Williams |
1993 | Alain Prost (FRA) | Williams-Renault | Williams |
1994 | Michael Schumacher (GER) | Benetton-Ford | Williams |
1995 | Michael Schumacher (GER) | Benetton-Renault | Benetton |
1996 | Damon Hill (GBR) | Williams-Renault | Williams |
1997 | Jacques Villeneuve (CAN) | Williams-Renault | Williams |
1998 | Mika Häkkinen (FIN) | McLaren-Mercedes | McLaren |
1999 | Mika Häkkinen (FIN) | McLaren-Mercedes | Ferrari |
2000 | Michael Schumacher (GER) | Ferrari | Ferrari |
2001 | Michael Schumacher (GER) | Ferrari | Ferrari |
2002 | Michael Schumacher (GER) | Ferrari | Ferrari |
2003 | Michael Schumacher (GER) | Ferrari | Ferrari |
2004 | Michael Schumacher (GER) | Ferrari | Ferrari |
2005 | Fernando Alonso (ESP) | Renault | Renault |
2006 | Fernando Alonso (ESP) | Renault | Renault |
2007 | Kimi Räikkönen (FIN) | Ferrari | Ferrari |
2008 | Lewis Hamilton (GBR) | McLaren-Mercedes | Ferrari |
2009 | Jenson Button (GBR) | Brawn-Mercedes | Brawn |
2010 | Sebastian Vettel (GER) | Red Bull-Renault | Red Bull |
2011 | Sebastian Vettel (GER) | Red Bull-Renault | Red Bull |
2012 | Sebastian Vettel (GER) | Red Bull-Renault | Red Bull |
DEUTSCHLAND:Abendzeitung: "Vettrick!"Bild: "Vormel-1-Veltmeister! Vettel-Vahnsinn. VETTEL Jetzt bist Du ein Renn-Gott."Frankfurter Rundschau: "Drei Sterne für die Ewigkeit."Hamburger Abendblatt: "Willkommen in der Ära Vettel."Stuttgarter Zeitung: "Titel Nummer drei - Vettel trotzt dem Chaos."ITALIEN:La Gazzetta dello Sport: "Super-Alonso heldenhaft, Vettel weltmeisterlich. Der zweite Platz des Spaniers reichte nicht. Fernando hat sich nichts vorzuwerfen. Nicht er, vielmehr Ferrari hat die WM verloren, weil es Alonso nach Monza kein Siegerauto mehr stellen konnte. Er war perfekt, aber der Deutsche rettet sich. Seb holt nach dem Crash mit Senna im Regen auf. Was für eine Reaktion! Ehre dem Weltmeister. Er hat den Titel verdient. Das war ein sensationelles Rennen. Schumacher hat auch in seinem letzten Rennen Mut bewiesen. Er ist ein großer Vorbild für die Jungen."Corriere dello Sport: "Alonso, Du warst grandios! Der zweite Platz reichte nicht zum Titelgewinn, aber mit diesem Auto hat er Wunder vollbracht. Dieses Talent sollte man nicht vergeuden. Was für eine Aufregung in Brasilien: Vettel holt vom letzten Platz auf."Tuttosport: "Alonso verliert die WM wegen drei Punkten. Jetzt gebt ihm endlich ein ordentliches Auto!"La Repubblica: "Super-Alonso reicht nicht. Vettel ist zum dritten Mal Weltmeister. Das Wunderkind imitiert Schumacher und Fangio. Er hat den Titel einer großartigen WM verdient. Michael Schumacher bleibt eine Legende."Il Tempo: "Alonso fliegt im Regen auf und davon, aber der Titeltraum ist geplatzt. Die Ära Schumacher geht zu Ende - diesmal für immer."Corriere della Sera: "Regen, Unfälle und Pannen - aber Vettel hält stand. Der Golden Boy der Formel 1 holt seinen dritten Titel."SCHWEIZ:Blick: "Vettel-Wahnsinn! Er geht durch die Regen-Hölle und kommt heil ins Ziel. Sebastian Vettel braucht 101 Rennen für drei Titel - und das Glück der großen Champions. Mehr Action bietet fast kein Kino-Thriller aus Hollywood. Es war ein würdiges WM-Finale. Mit einem würdigen Weltmeister namens Sebastian Vettel."Neue Zürcher Zeitung: "Es gehört zu den größten Stärken Sebastian Vettels, sich blitzschnell auf neue Situationen einstellen zu können. Das muss er nun auch abseits der Rennstrecke schaffen: Der in Sao Paulo perfekt gemachte Titel-Hattrick katapultiert ihn schon nach 101 Formel-1-Rennen in die Liga der Champions."Tages-Anzeiger: "Für Vettel ist es der dritte Sieg in Serie, eine ähnliche glückte in 62 Jahren Formel 1 nur Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher. Das zeigt, in welche Gesellschaft der Triumph Vettel rückt. Dass er mit 25 Jahren der mit Abstand jüngste ist, der auf eine solche Marke kommt, führt vor, was er noch erreichen kann."Basler Zeitung: "Dass Vettel im chaotischen letzten Rennen der bisher längsten Saison der Formel-1-Geschichte die Nerven behielt, war ein Meisterstück."NIEDERLANDE:De Telegraaf: "Phänomen Vettel. Im regnerischen Brasilien hat Sebastian Vettel der Geschichte der Königsklasse des Autosports ein schönes Kapitel hinzugefügt. Wie so viele Sportler, die jahrelang ihre Disziplin dominieren, ist Vettel im letzten Jahr beim breiten Publikum nicht populärer geworden. Unter anderem ärgern sich immer mehr Menschen über seinen arroganten Finger, den er auch gestern wiederholt in die Luft streckte. Die Rennqualitäten Vettels sind aber über jeden Zweifel erhaben."Algemeen Dagblad: "In einem Spektakel holt Vettel sich den Weltmeistertitel. Erneut hat Vettel große Spannkraft bewiesen, indem er sehr rasch einen Fehler gutmachte und nach vorn schoss. Dabei bekam er Schützenhilfe seines prominenten Landsmanns Michael Schumacher, der ihn im letzten Formel-1-Rennen seiner Karriere vorbeiziehen ließ."BELGIEN:De Standaard: "Der letzte Grand Prix der Formel-1-Saison wurde zu einem spektakulären und chaotischen Finale."De Morgen: "Große Emotionen bei Red Bull. Sowohl Christian Horner als auch Sebastian Vettel konnten die Tränen nicht zurückhalten. Ein spannenderes Finale dieser schönen Saison wäre kaum denkbar gewesen. Drei auf einen Streich für Red Bull und für Vettel. Aber sie haben in dieser Saison auch wirklich nichts geschenkt bekommen."
Ein allerletztes und abschließendes Hallo aus São Paulo!
Ich bin im Moment nur sprachlos und ich weiß nicht wirklich, wie ich all die Emotionen in Worte fassen kann. Heute war einfach nur unglaublich, von der Startaufstellung bis hin zur Zieldurchfahrt – so ein Rennen habe ich noch nie erlebt und ich bin mir sicher, dass das nicht so bald wieder vorkommen wird.
Sicher ist nicht nur mir, sondern dem Team und allen Fans ein wenig das Herz stehen geblieben, als ich gleich zu Beginn des Rennens die Kollision mit Bruno hatte, aber solche Dinge können nun mal passieren, auch in Entscheidungsrennen. Doch dann, gleich danach hat sich ganz deutlich gezeigt, was unser Team zu dem Team macht, das wir sind: unser unfassbar großer Wille. Wir haben keine Sekunde daran gezweifelt, dass wir auch trotz dieses Zwischenfalls nach vorne fahren können und am Ende hat sich dieser Wille ausgezahlt.
Klar, dieses Rennen war an Spannung und Emotionen kaum zu überbieten, aber genau deshalb bin ich so stolz auf alle, dass wir es geschafft haben, konzentriert und cool zu bleiben. Wir haben alles andere ausgeblendet, nur auf uns geschaut und sind dafür belohnt worden. Diese Saison mussten wir durch viele Höhen und Tiefen gehen, über viele Steine springen und Hindernisse überwinden... und was soll ich sagen – wir sind trotzdem ganz oben angekommen, so wie wir es uns am Anfang in Melbourne vorgenommen haben.
Wir haben gezeigt, dass man mit harter Arbeit, einem guten Team und Ehrlichkeit am weitesten kommt und ich bin glücklich, das heute mit allen feiern zu dürfen. Es gibt niemanden, den ich heute lieber um mich hätte und ich kann gar nicht oft genug sagen, wie viel mir hier alle bedeuten. Ohne euch, meine Familie, Freunde, Fans und natürlich mein sensationelles Team, hätte ich das nicht geschafft – dieser dritte Titel gehört euch genauso sehr wie er mir gehört. Ich freue mich auf viele weitere Feiern und Rennen mit euch – noch einmal, danke. An alle, egal wo ihr seid. Danke, danke, danke.
Ich geh jetzt mal kurz feiern... :)
Bis bald!Seb
Sebastian Vettel schreibt diesen Blog für Red Bull. Für aktuelle Infos besuchen Sie auch www.sebastianvettel.com
Sebastian Vettel hat den Titel-Hattrick in der Formel-1-WM perfekt gemacht. Vor dem deutschen Red-Bull-Piloten ist das nur dem insgesamt fünffachen Weltmeister Juan Manuel Fangio und dem siebenfachen Champion Michael Schumacher gelungen. Im ersten Interview sprach Vettel über seine Gefühle, die Bedeutung des historischen Erfolges, den verrückten Rennverlauf im abschließenden Brasilien-Grand-Prix sowie dem Anteil seines Teams am neuerlichen Triumph:
Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Titel-Hattrick?Es ist ganz schwierig, die richtigen Worte zu finden. Ich bin noch voller Adrenalin. Es war ein unglaubliches Rennen mit den ganzen Umständen. Im Moment könnte man mich anstechen und ich würde es nicht merken"
Was bedeutet Ihnen dieser Hattrick?Es gibt nur zwei, die das vorher geschafft haben. Man muss zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Aber jeder kann auch sein eigenes Glück schaffen. Hier in Sao Paulo ist Ayrton Senna geboren, hier liegt er begraben. Hier zum dritten Mal die WM zu gewinnen - ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.
Wie verlief das Rennen für Sie?Der Start war eigentlich gut, aber dann bin ich etwas abgedrängt worden. Und in Kurve vier habe ich einen Schlag bekommen. Das war wohl Bruno Senna. Ich glaube, am Auto war ziemlich viel beschädigt. Es war sehr rutschig dort. Ich stand dann praktisch als Geisterfahrer in Kurve vier. Das war nicht ideal. Da bleibt einem erstmal der Atem weg. Außerdem funktionierte schon ganz früh mein Boxenfunk nicht mehr. Und das in so einem Rennen. Mein Team hörte mich nicht mehr. Dann kam die erste Safety-Car-Phase. Ich wusste nicht, wie es wirklich stand. Es war unglaublich.
War das einer Ihrer bisher härtesten Grand Prix?Es war das härteste Rennen meiner Karriere.
Befürchteten Sie zwischendurch, dass der Titel jetzt weg sei?Ich habe nie geglaubt, dass alles verloren ist. Aber ich wusste bis zum Schluss nicht, ob es reicht. Hinter dem Safety Car zu zittern und ins Ziel zu humpeln, war eine Qual."
Wie groß ist der Anteil des Red-Bull-Teams am Erfolg?Mein Dank gilt dem ganzen Team. Das hört sich wie eine Floskel an. Aber ich fühle mich nicht wichtiger als jeder andere im Team. Klar, wenn ich das Auto schrotte, ist es vorbei. Man macht den Job, weil man die Formel 1 liebt. Gestern hab ich den Jungs gesagt, klar bin ich nervös. Das ist doch logisch. Das brauchen wir, um voll da zu sein, wenn es darauf ankommt. So wie heute im Rennen.
Sebastian Vettel: "Das alles ist im Moment sehr schwer zu fassen. Das ist etwas ganz Besonderes. Als mir das Team über Funk mitgeteilt hat, dass ich Weltmeister bin, ist mir der Atem weggeblieben. Natürlich war es schwer, wenn man am Anfang einen Schlag auf die Hinterachse bekommt und verkehrt rum auf der Strecke steht. Aber ich habe immer daran geglaubt, dass wir es schaffen. Mehr Steine hätte man uns aber nicht in den Weg legen können."Fernando Alonso: "Ich bin stolz auf mein Team. Klar, wir haben die WM verloren, aber nicht hier in Brasilien, sondern in anderen Rennen, in denen wir Pech hatten."Christian Horner (Red-Bull-Teamchef): "Das Rennen war einfach unglaublich. Es sind ein paar Dinge schiefgelaufen. Es geht aber nicht nur um dieses eine Rennen, sondern die ganze Saison."Niki Lauda: "So ein Rennen hab ich noch nie erlebt. Man kann dem Sebastian nur gratulieren. Es war sicherlich die härteste Fahrt, um einen WM-Titel zu holen."Michael Schumacher: "Ich kann nur sagen: Gratulation, Seb. Er hat den Kopf nicht hängen lassen, nachdem er in der ersten Runde schon verkehrt herum vor mir gestanden hat und wir uns fast berührt hätten. Wenn man bedenkt, dass er gerade mal über 100 Grand Prix hat und schon die dritte Meisterschaft, kann man nur gratulieren. Es macht mich auch ein bisschen stolz, er ist ja ein Kumpel von mir."
Alter beim 3. Titel | ||||
1. | Sebastian Vettel (GER) | 2010,2011,2012 | (25 Jahre, 145 Tage) | |
2. | Ayrton Senna (BRA) | 1988,1990,1991 | (31 Jahre, 213 Tage) | |
3. | Michael Schumacher (GER) | 1994,1995,2000 | (31 Jahre, 279 Tage) | |
4. | Jackie Stewart (GBR) | 1969,1971,1973 | (34 Jahre, 90 Tage) | |
5. | Alain Prost (FRA) | 1985,1986,1989 | (34 Jahre, 240 Tage) | |
6. | Nelson Piquet (BRA) | 1981,1983,1987 | (35 Jahre, 76 Tage) | |
7. | Niki Lauda (AUT) | 1975,1977,1984 | (35 Jahre, 242 Tage) | |
8. | Jack Brabham (AUS) | 1959,1960,1966 | (40 Jahre, 155 Tage) | |
9. | Juan Manuel Fangio (ARG) | 1951,1954,1955 | (44 Jahre, 22 Tage) |
Name | Land | Team | Rückst | ||
1. | Jenson Button | GBR | McLaren | ||
2. | Fernando Alonso | ESP | Ferrari | +2,7 Sekunden | |
3. | Felipe Massa | BRA | Ferrari | +3,6 Sekunden | |
4. | Mark Webber | AUS | Red Bull | +4,9 Sekunden | |
5. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | +5,7 Sekunden | |
6. | Sebastian Vettel | GER | Red Bull | +9,4 Sekunden | |
7. | Michael Schumacher | GER | Mercedes | +11,9 Sekunden | |
8. | Jean-Eric Vergne | FRA | Toro Rosso | +28,6 Sekunden | |
9. | Kamui Kobayashi | JPN | Sauber | +31,2 Sekunden | |
10. | Kimi Räikkönen | FIN | Lotus | +1 Runde |
Das hochdramatische Formel-1-Saisonfinale Brasilien hat dem ORF eine tolle Reichweite beschert: Sebastian Vettels WM-Triumph in Sao Paulo verfolgten am Sonntagabend in ORF eins bis zu 1,204 Millionen Motorsportfans, im Schnitt waren 970.000 bei 47 Prozent Marktanteil (47 bzw. 41 Prozent in den Zielgruppen 12-49 bzw. 12-29 Jahre) über die volle Distanz dabei.Damit erzielte das letzte Saisonrennen 2012 die höchste Formel-1-Reichweite im ORF seit dem Grand Prix von Kanada im Jahr 2001. Topwerte erreichten am Sonntag aber auch die ORF-Übertragungen vom Skiweltcup: Den Super-G der Herren in Lake Louise sahen bis zu 1,097 Millionen Wintersportfans. Im Schnitt waren es 966.000 bei 33 Prozent Marktanteil (30 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen).Großes Publikumsinteresse erzielte auch der Damen-Slalom in Aspen: Bis zu 840.000 Zuschauer (im Schnitt 713.000 bei 21 Prozent Marktanteil - 16 Prozent in der Zielgruppe 12-49 Jahre) sahen um 21.00 Uhr den zweiten Durchgang mit dem ÖSV-Doppelsieg von Kathrin Zettel vor Marlies Schild.